Die Laufschuhfirma On hat zum Jahresauftakt erstmals mehr als eine halbe Milliarde Franken in einem Quartal umgesetzt. Gleichzeitig stieg die Profitabilität. Künftig soll noch deutlich mehr drin liegen. Nicht zuletzt will On bei den unter 35-Jährigen beliebter werden.
14.05.2024, 14:08
SDA
«Wir befinden uns auf Kurs, die gesetzten Ziele zu erreichen», sagte Co-CEO und CFO Martin Hoffmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP am Dienstag im Anschluss an die Zahlenpräsentation. «Bei der Umsatzentwicklung sind wir dem Fahrplan gar voraus.»
So setzte On im ersten Quartal mit 508 Millionen Franken 21 Prozent mehr um – zu konstanten Wechselkursen lag das Wachstum gar bei 29 Prozent. Der grösste Markt Amerika steuerte dazu mit 330 Millionen (+22%) fast zwei Drittel bei. Die stärkste Dynamik wies weiterhin die Region Asien-Pazifik auf (+69% auf 52 Mio).
In den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) fiel das Wachstum dagegen (+6% auf 126 Mio) relativ gering aus. Dies lag auch daran, dass On im deutschsprachigen Raum bei externen Verkaufsflächen deutlich wählerischer geworden ist.
Insbesondere in Österreich und Deutschland wurden viele Verkaufspunkte geschlossen, die nicht mehr in die strategische Ausrichtung von On mit Fokus Sport Performance passten, wie Hoffmann ausführte. Für die Schweiz gelte dies in geringerem Masse.
Direktverkäufe im Fokus
Das an der New Yorker Börse kotierte Zürcher Unternehmen will denn auch den Online-Kanal und die eigenen Läden stärken. Die Direktverkäufe (DTC) sind im Startquartal 2024 denn auch besonders stark gewachsen (+39% in Franken, +49% zu konstanten Wechselkursen).
Dies wirkten sich positiv auf die Profitabilität aus. Die DTC-Verkäufe machen inzwischen knapp 38 Prozent des gesamten Umsatzes aus. Gleichzeitig sei das Bestandsmanagement effizienter geworden. Die Bruttogewinnmarge stieg damit auf fast 60 von 58 Prozent im Vorjahresquartal.
Der bereinigte Betriebsgewinn (adj. EBITDA) lag um 27 Prozent höher bei 77,4 Millionen Franken. Die entsprechende Marge stieg auf 15,2 von 14,5 Prozent. Der Reingewinn lag bei rekordhohen 91,4 Millionen. Das sind mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal.
Auch künftig sollen die DTC-Verkäufe überproportional wachsen. «Letztlich sollen aber weiterhin alle Verkaufskanäle und Regionen zum Wachstum beitragen», so Hoffmann. So sieht er das relativ geringe Wachstum in Europa stark in den Schliessungen begründet und rechnet hier künftig wieder mit einer stärkeren Dynamik.
Stärkster Wachstumsmotor dürfte allerdings in den kommenden Jahren Asien bleiben. Die Region trug im Startquartal 2024 erstmals mehr als 10 Prozent zum Umsatz bei. Die wichtigsten Treiber sind hier Hoffmann zufolge Japan, Australien und insbesondere China.
«Wollen jünger werden»
«Wir wollen uns stärker auf unsere Zielgruppe konzentrieren», begründet der Co-CEO die Schliessungen in der DACH-Region weiter. Angesprochen werden sollen Kunden aller Altersgruppen im Laufsport, aber auch im Tennis sowie «mehr und mehr auch» im Trainingsbereich. Gleichzeitig räumt Hoffmann ein: «Wir wollen jünger werden.»
Besonders grosses Potenzial sieht er denn auch bei den unter 35-Jährigen. Um dieses stärker auszuschöpfen ging On eine Partnerschaft mit Zalando in 23 europäischen Märkten ein. Zudem setzt On dabei auf Partnerschaften mit jungen Athleten und künftig wohl vermehrt auch mit Influencern.
So kündigte das an der New Yorker Börse kotierte Unternehmen eine Partnerschaft mit der britischen Sängerin FKA Twigs an. Eine entsprechende Trainingskollektion soll im August auf den Markt kommen.
Ziele bestätigt
Das Unternehmen, an dem auch Roger Federer beteiligt ist, blickt damit zuversichtlich in die Zukunft. Die bisherige Zielsetzung für das laufende Jahr wurde bestätigt: Währungsbereinigt soll der Umsatz um «mindestens 30 Prozent» ansteigen. Zu den aktuellen Wechselkursen entspräche dies mindestens 2,29 Milliarden Schweizer Franken, so On.
Gleichzeitig soll die Bruttogewinnmarge rund 60 Prozent betragen. Die bereinigte EBITDA-Marge soll derweil auf 16,0 bis 16,5 Prozent ansteigen. Dabei setzt On auch darauf, dass der Umsatz in den kommenden Quartalen weiter steigt und somit Skaleneffekte zu einer höheren Profitabilität als im ersten Jahresviertel führen, wie Hoffmann sagte.
Auch die mittelfristige Zielsetzung bestätigte der Co-CEO. Demnach soll sich der Umsatz bis 2026 gegenüber 2023 auf 3,55 Milliarden Franken verdoppeln. Zudem soll die bereinigte EBITDA-Marge bis dahin auf 18 Prozent ansteigen.
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