Schwertransport Heikler Nachttransport eines 540 Tonnen schweren Transformators

olgr, sda

17.5.2024 - 08:16

Der neue Transformator für das EWZ ist am frühen Freitagmorgen an seinem Bestimmungsort in Zürich angekommen.
Der neue Transformator für das EWZ ist am frühen Freitagmorgen an seinem Bestimmungsort in Zürich angekommen.
Keystone

Er ist mit 542,6 Tonnen so schwer wie drei mittelgrosse Blauwale und seine Länge von 82 Metern übertrifft die Flügelspannweite des Riesenfliegers Airbus A380: Mit einem gigantischen Schwertransport wurde ein neuer Transformator vom Auhafen Muttenz nach Zürich transportiert.

17.5.2024 - 08:16

Der Schwertransport hatte gemäss Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) eine minutiöse Planung und Präzision erfordert. Um den Verkehrsfluss möglichst wenig zu stören, wurde der Transformator, der ohne das notwendige Equipment für den Transport «nur» 13 Meter lang und 331 Tonnen schwer war, in zwei Etappen in der Nacht bewegt.

In der Nacht auf Mittwoch gelangte der Schwertransport zunächst bis nach Böttstein AG, in der Nacht auf Freitag schaffte er es nach Zürich in die Nähe des EWZ-Unterwerks Auwiesen. Auf dieser Etappe kam es zu einer heiklen und spektakulären Fahrbewegung: Beim Hallenstadion musste der 82 Meter lange Tross ein Rückwärtsmanöver ausführen, um von der Thurgauer- in die Wallisellenstrasse zu gelangen.

Eine kurze Etappe hat der Transformator nun noch vor sich: Am 22. Mai wird er von der Verkehrsschule Aubrugg, wo er sich derzeit befindet, zu seinem nur noch 200 Meter entfernten Bestimmungsort im Unterwerk Auwiesen transportiert. Da dieser Weg durch eine knifflige 90-Grad-Kurve auf einer vergleichsweise schmalen Strasse führt, muss das Riesending dazu noch umgeladen werden.

Gemäss EWZ ist der neue Transformator unter anderem wegen des Bevölkerungswachstums sowie der mit dem Netto-Null-Ziel verbundenen Dekarbonisierung des Verkehrs- und Wärmesektors notwendig. Dies werde den Stromverbrauch in der Stadt in den kommenden Jahrzehnten erhöhen, hält das EWZ fest.

Der Transformator wird Strom aus Kraftwerken und aus dem Ausland von 220'000 Volt aus dem Swissgrid-Höchstspannungsnetz auf eine Hochspannung von 150'000 Volt wandeln. In weiteren EWZ-Unterwerken und Trafostationen wird der Strom weiter heruntertransformiert, sodass er am Ende mit 230 Volt aus der Steckdose kommt.

olgr, sda