Hängepartie Lange Schlangen am Flughafen Zürich – und keine Lösung in Sicht

euc

12.6.2023

Menschen warten am Flughafen auf ihren Abflug in die Ferien. (Archivbild)
Menschen warten am Flughafen auf ihren Abflug in die Ferien. (Archivbild)
Bild: Keystone

Am Flughafen Zürich bilden sich schon vor Ferienbeginn lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen. Passagier*innen müssen stundenlang warten. Wie kommt es dazu – und was jetzt?

euc

12.6.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Zürcher Flughafen kämpft mit Personalmangel und hohen Passagieraufkommen.
  • Aktuell stehen Passagier*innen stundenlang in der Schlange.
  • Lediglich die Kantonspolizei Zürich ist für die Sicherheit am Flughafen zuständig – und diese versucht bereits, neues Personal zu rekrutieren.
  • Private Sicherheitsfirmen können das Problem nicht mindern.

Wer aktuell vom Zürcher Flughafen abfliegen will, muss Geduld mitbringen. Es heisst Schlangestehen und warten. Twitter-Nutzer*innen teilen ihren Unmut. «Wartezeiten von 1,5 Stunden. Das gab's noch nie», schreibt einer.

Ein weiterer Nutzer schreibt: «Ich danke allen Beteiligten am Flughafen Zürich, dass sie so tatkräftig dazu beitragen, dass weniger Leute fliegen.»

Überlastung noch vor Sommerferien

Schon Anfang Juni ist der Flughafen überlastet. Dabei haben die Sommerferien noch nicht begonnen, voraussichtlich wird das Problem nur grösser. Doch wie kommt es dazu? Der Flughafen Zürich hat mit Personalmangel und hohen Passagieraufkommen zu kämpfen.

Medienchefin Bettina Kunz sagt zu «20 Minuten»: «Über den Tag verteilt kann es zwischen drei- und fünfmal zu längeren Warteschlangen kommen. Die Schlangen sind dann jeweils für 30 bis 60 Minuten zu sehen.»

Kunz erklärt, dass Personal fehlt – etwa für die Sicherheitskontrollen. Die Flughafen-Sprecherin begründet die langen Wartezeiten auch damit, dass wieder mehr Menschen fliegen als noch vor der Coronapandemie.

Kantonspolizei rekrutiert Personal

Am Flughafen scheint aktuell keine Entlastung absehbar. Denn neues Personal anzustellen, zum Beispiel über private Firmen, ist gar nicht möglich. Im Flughafengesetz ist festgehalten, dass die Kantonspolizei Zürich für die Sicherheit am Flughafen zuständig ist – sonst niemand. Private Firmen können also nicht zur Entlastung angestellt werden.

Mehr Passagier*innen im Mai

Der Flughafen Zürich hat im Mai 2023 erneut deutlich mehr Reisende gezählt als im Vorjahreszeitraum. Die Vorkrisenwerte erreicht das Unternehmen allerdings noch immer nicht ganz. Im Mai reisten 2,53 Millionen Personen über den Flughafen Zürich, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Das ist ein Anstieg um knapp 31 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Bis zum Niveau von 2019, also von vor der Coronapandemie, fehlt inzwischen nicht mehr so viel wie noch vor ein paar Monaten. Die Zahl der Passagiere erreichte mittlerweile 93 Prozent des Wertes vom Mai 2019, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist.

Doch warum stellt die Kantonspolizei Zürich nicht mehr Leute an, um das Chaos am Flughafen in den Griff zu kriegen? Die Kapo erklärt, aktuell zusätzliches, temporäres Assistenzpersonal zu rekrutieren. So könnte man das Problem zumindest zeitweise mindern.

Genügend Zeit einplanen

Polizei-Sprecher Kenneth Jones teilt aber auch mit: «Eine rasche Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist herausfordernd.» Perspektivisch werden seitens der Polizei mehr Personen ausgebildet, um das Problem langfristig zu lösen.

«Die Ausbildung von neuen Mitarbeitenden für die Flughafenkontrollabteilung ist in vollem Gange», sagt Jones. Aktuell hilft jedoch wohl nur, genügend Zeit einzuplanen, um Flüge nicht zu verpassen. 

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