Mehrere Flüge annulliert Familie erlebt Ferien-Debakel wegen streikender Swiss-Boeing

dmu

20.3.2024

Probleme bei einer Boeing 777-300 der Swiss standen am Ursprung der Reisestrapazen von Familie Bürgi.
Probleme bei einer Boeing 777-300 der Swiss standen am Ursprung der Reisestrapazen von Familie Bürgi.
Symbolbild: Keystone

Die Südafrika-Reise von Familie Bürgi wird von diversen annullierten Flügen überschattet. Entschädigung von der Swiss erhalten die Betroffenen keine. 

dmu

20.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Südafrika-Reise wird für die Familie Bürgi zur Odyssee: Am Schluss stehen 16 annullierte Flüge zu Buche.
  • Auch mit der Swiss gestaltet sich der Hin- und Rückflug kompliziert.
  • Trotzdem zahlt die Airline der Familie keine Entschädigung.

16 annullierte Flüge, fünf verlorene Ferientage, eine geplatzte Safari und nur Holzklasse statt Premium Economy: Die Bilanz der Südafrika-Ferien von Familie Bürgi ist ernüchternd. Bei «Blick» erzählen Mutter Katharina und Tochter Alexandra von ihren Erlebnissen.

Die Reiseroute sah einen Besuch beim nach Südafrika ausgewanderten Grossvater anlässlich dessen 90. Geburtstag in der Stadt George vor. Anschliessend sollte es für einige Tage nach Kapstadt weitergehen. So weit der Plan.

Da der Grossvater früher bei der Swissair tätig war, seien für Familie Bürgi nur Swiss-Flüge infrage gekommen. Am 23. Februar folgte am Flughafen Zürich aber die böse Überraschung: Der Flug nach Johannesburg fällt kurzfristig aus, weil die Swiss Probleme mit der Boeing 777 habe.

Zwei Tage später wiederholt sich das Szenario: Die Bürgis seien schon am Gate gestanden, als eine Stunde vor Abflug die Meldung der erneuten Annullierung kam. Sie hätten dann ohne Gepäck am Flughafen übernachtet, da die Koffer spätabends nicht mehr ausgehändigt worden seien.

Auch Rückflug wird annulliert

Um 2.30 Uhr habe sich eine neue Lösung abgezeichnet: ein Swiss-Flug am Folgetag nach Johannesburg mit zwölf Stunden Aufenthalt und anschliessendem Weiterflug nach George. Zu viel für Alexandras Bruder Florian Bürgi, der eigentlich mitreisen wollte. Immerhin klappt es dieses Mal und die Maschine hebt tatsächlich mit Alexandra und Katharina an Bord Richtung Südafrika ab. Eine Safari mussten sie aufgrund der dreitägigen Verspätung bereits absagen.

Fünf Tage verbringen sie beim Grossvater. In Kapstadt erwartet sie die nächste Hiobsbotschaft: Der Rückflug mit der Lufthansa via München ist aufgrund eines Streiks annulliert.

Ein Rückflug mit der Swiss oder Lufthansa sei erst Mitte März wieder möglich – Alexandra Bürgi muss am 11. März aber wieder bei der Arbeit erscheinen. Die Notlösung: Ein Flug zwei Tage früher mit Ethiopian Airlines via Hauptstadt Addis Abeba und mit Zwischenstopp in Mailand. Dabei sei es erst noch zu einem gesundheitlichen Vorfall mit einem Mitpassagier gekommen. Und zu guter Letzt kommt der Koffer von Katharina völlig lädiert in Zürich an.

«Ich bin fix und fertig», wird Alexandra Bürgi von «Blick» zitiert. Kein einziger der gebuchten Flüge sei durchgeführt worden. «Wir hatten gerade mal einen Tag in Kapstadt und haben gefühlt die Hälfte der Ferien an Flughäfen verbracht.»

Keine Rückerstattung durch die Swiss

Familie Bürgi verlangte von der Swiss eine Rückerstattung – ohne Erfolg: «Wir erachten die (...) Flugannullierung als notwendig und die Unregelmässigkeit als aussergewöhnlichen Umstand», steht in der Antwort des Unternehmens. Dieser hätte sich auch dann nicht vermeiden lassen, wenn alle zumutbaren Massnahmen ergriffen worden wären. Daher gebe es keine Ausgleichszahlung.

Auch gemäss Philippe Strässle vom Fluggastrechtportal Airhelp seien die Chancen gering, dass die Bürgis eine Entschädigung bekommen. So bleibt es wohl bei den Erinnerungen an die verkorksten Familienferien.

In den USA haben Kund*innen des Reisebüros Kayak derweil seit kurzem die Möglichkeit, bei einer Buchung Flüge mit Boeing-Maschinen auszuschliessen, wie der «Guardian» berichtete. Hätten auch die Bürgis diese Option gehabt, hätten sich wohl zumindest beim Hinflug ein paar schlechte Neuigkeiten vermeiden lassen.

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