Medienförderung FL Liechtensteins Regierung will Medien stärker unter die Arme greifen

uj, sda

14.5.2024 - 17:40

Weil beim «Liechtensteiner Volksblatt» 2023 wegen fehlender Finanzen die Lichter ausgingen, will die Regierung des Fürstentums nun die Medienförderung ausbauen. (Archivbild)
Weil beim «Liechtensteiner Volksblatt» 2023 wegen fehlender Finanzen die Lichter ausgingen, will die Regierung des Fürstentums nun die Medienförderung ausbauen. (Archivbild)
Bild: Keystone

Die Liechtensteiner Regierung will die Medien im Kleinststaat stärker fördern. Die privaten Medienhäuser sollen etwa 70 Prozent mehr Geld erhalten. Mehr Subventionen sollen zudem an das öffentlich-rechtliche Radio Liechtenstein fliessen.

Hintergrund der beiden Regierungsvorlagen sind die jüngsten Geldprobleme in der Medienbranche des Kleinststaates mit seinen knapp 40'000 Einwohnern. Das geht aus einer Mitteilung der Exekutive von Dienstag hervor.

Im März 2023 wurde das Land durchgerüttelt, als mit dem «Liechtensteiner Vaterland» die älteste Tageszeitunge im Ländle das Handtuch warf. Die Regierung spricht von einer Zäsur mit Folgen für die mediale Versorgung. Mit dem Wegfall einer der beiden Tageszeitungen sei die Konkurrenz und die gegenseitige Kontrollfunktion zwischen den beiden Leitmedien verloren gegangen. Um diese Lücke zu füllen, will die Exekutive verbleibende und allfällige neue Medien stärken.

Mehr Geld vom Staat erhalten sollen Medienunternehmen als Anschubfinanzierung, Sockelförderung oder als Beiträge an Ausbildungskosten. Zudem ist neu eine Anschubfinanzierung für digitale Medienangebote vorgesehen.

Unter dem Strich erhalten die einzelnen Medienunternehmen etwa 70 Prozent mehr Geld. Gemäss einer Hochrechnung anhand der aktuell existierenden Unternehmen würde der Staat neu 1,76 Millionen Franken im Jahr auszahlen, 700'000 Franken mehr als jetzt.

Auf Antrag des Parlaments will die Exekutive zudem auch dem kriselnden Radio Liechtenstein unter die Arme greifen. Der Staatssender soll künftig 3,95 Millionen Franken jährlich erhalten, 600'000 Franken mehr als jetzt. Als nächstes wird sich mit beiden Vorlagen das Liechtensteiner Parlament befassen, der Landtag.

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