Während Prämien steigen Krankenkassen-Chefs kassieren kräftig ab

zis

12.5.2024

Die Löhne der Krankenkassen-Chefs lagen höher als der Bundesrats-Lohn. 
Die Löhne der Krankenkassen-Chefs lagen höher als der Bundesrats-Lohn. 
KEYSTONE

Die Chefs der grossen Krankenkassen verdienen immer mehr. Am meisten verdient der Sanitas-Chef. Er kassierte im vergangenen Jahr fast eine Million.

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  • Schweizer Krankenkassen-Chefs verdienten im vergangenen Jahr mehr.
  • Die Chefs der zehn grössten Krankenkassen verdienen alle mehr als ein Bundesrat. 
  • Am meisten verdient der Sanitas-Chef.
  • Er kassierte im vergangenen Jahr fast eine Million.

Die Debatte über die Kosten im Gesundheitswesen und die steigenden Krankenkassenprämien erreicht einen neuen Höhepunkt, während die Schweiz über die Prämienentlastungs- und die Kostenbremse-Initiative abstimmt.

Viele Familien stehen vor finanziellen Herausforderungen, da die Krankenkassenprämien in den letzten beiden Jahren um mehr als 15 Prozent gestiegen sind. Währenddessen befinden sich die CEOs der Krankenkassen in einer komfortablen finanziellen Position, wie aus den Geschäftsberichten der zehn grössten Kassen hervorgeht, die der «Tagesanzeiger» ausgewertet hat.

Die Gehälter der Krankenkassen-CEOs sind im Vergleich zu 2022 um durchschnittlich vier Prozent gestiegen und haben seit 2017 um gut 20 Prozent zugenommen. Andreas Schönenberger von Sanitas führt die Liste an, obwohl Sanitas nicht der grösste Anbieter ist. Sein Gehalt liegt bei über 955'000 Franken pro Jahr. Allein für die Pensionskasse Schönebergers zahlt die Sanitas jedes Jahr fast 180'000 Franken. So viel verdienen die meisten seiner Kunden nicht.

Parlament diskutiert über Deckelung

Gefolgt wird Schöneberger von Philomena Colatrella von der CSS mit 795'800 Franken. Die Chefs der zehn grössten Krankenkassen verdienen laut dem «Tagesanzeiger» alle mehr als ein Bundesrat. Dieser erhielt im vergangenen Jahr rund 480'000 Franken.

Die Diskussion über die Deckelung der CEO-Gehälter hat das Parlament erreicht. Sowohl der Nationalrat als auch der Ständerat unterstützen eine Initiative zur Festlegung eines Höchstbetrags durch den Bundesrat. Die Gesundheitskommission des Nationalrats hat die Bundesverwaltung beauftragt, bis Ende dieses Jahres einen entsprechenden Vorschlag auszuarbeiten.

Die Höhe des Höchstbetrags ist noch nicht festgelegt. Der Ständerat hat im vergangenen Jahr einen Vorschlag zur Deckelung auf 255'000 Franken abgelehnt.