Irischer Act rastet bei Interview aus «Scheiss auf die ESC-Verantwortlichen – was hier abging, ist unvorstellbar»

Sven Ziegler

12.5.2024

Bambie Thug kritisierte die Verantwortlichen des ESC. 
Bambie Thug kritisierte die Verantwortlichen des ESC. 
KEYSTONE

Kurz vor dem grossen Finale drohte der ESC zu eskalieren. Der irische Act Bambie Thug holt nach der grossen Show hinter den Kulissen zum Rundumschlag aus. 

Sven Ziegler

12.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der irische Act Bambie Thug holt im Interview nach dem ESC-Finale zum Rundumschlag aus.
  • «Was hier hinter den Kulissen abging, ist unvorstellbar», sagte der Act.
  • Auch Nemo kritisierte die Verantwortlichen.

Die Schweiz ist ESC! Nemo gewinnt die Eurovision-Ausgabe 2024, ein ganzes Land feiert. 

Doch während die Schweiz feiert, sind andere ESC-Stars richtig sauer. Denn die diesjährige Wettbewerbsausgabe in Malmö wurde von zahlreichen Skandalen erschüttert. So wurde der niederländische Act Joost Klein kurzfristig ausgeschlossen, weil er eine Produzentin geschlagen haben soll. Eine Entscheidung, die für heftige Kontroverse sorgte.

Kurz vor dem grossen Finale fehlten ausserdem vier Länder bei der Flaggenparade, darunter auch die Schweiz (alles dazu liest du im ESC-Ticker). Grund sei ein «Vorfall» hinter den Kulissen, wie der irische Act Bambie Thug auf Instagram schrieb. Sie forderte den Ausschluss Israels. So habe Israels TV-Sender «RTE» vor ihrem Auftritt gewarnt. Man werde etwa «schwarze Magie» und «satanische Symbole» zu sehen bekommen.

«Es war so hart und schrecklich»

Nach ihrem Auftritt zeigte sich Bambie Thug hinter den Kulissen wütend und hat gleichzeitig lobende Worte für Nemo übrig. Bambie Thug identifiziert sich ebenfalls wie Nemo als nonbinär. «Ich bin so stolz, dass Nemo gewonnen hat», sagte der Artist in die Mikrofone. Irland platzierte sich auf dem sechsten Rang. 

«Alle von uns, die hinter den Kulissen um jeden Scheiss kämpfen mussten, sind in den Top 10. Es war so hart und so schrecklich, es ist unvorstellbar, was hier abging», sagte Bambie Thug unter Tränen.

Dann holt der irische ESC-Act aus. «Wir symbolisieren die Werte des Eurovision. Die EBU (European Broadcast Union, die Verantwortlichen des ESC, Anm. d.Red.) steht nicht für die Werte des Eurovision. Scheiss auf die Verantwortlichen, mir ist alles so egal. Scheiss auf die.»

Bambie Thug erklärt denn auch gleich, was hinter dem Wutausbruch steckt. «Der Eurovision soll die Teilnehmer, die Gemeinschaft, die Liebe und die Kraft ins Zentrum stellen. Das ist das, was einen Unterschied ausmacht. Heute hat die Welt gesprochen», meint Bambie Thug in Bezug auf den Sieg Nemos.

Das Interview schliesst Bambie Thug mit lobenden Worten für die queere und nonbinäre Community ab. «Wir sind nicht aufzuhalten. Nonbinäre zum Sieg». 

Auch Nemo kritisierte bei der Pressekonferenz nach dem Sieg die Verantwortlichen. «Die Trophäe kann repariert werden – vielleicht braucht der ESC auch ein kleines bisschen Instandsetzung», sagte das Bieler Gesangstalent.