DeutschlandFrau stirbt nach Hochwasser-Rettungseinsatz – neuer Regen erwartet
SDA
20.5.2024 - 00:42
In den Hochwasserregionen im Saarland und in Rheinland-Pfalz laufen die Aufräumarbeiten, zugleich könnte sich die Lage in der neuen Woche wieder verschärfen. Laut dem Deutschen Wetterdienst könnten sich besonders ab Dienstag teils kräftige Regenfälle entwickeln, «die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen», erklärte ein Meteorologe am Sonntag.
20.5.2024 - 00:42
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Unterdessen forderte die Hochwasserlage in Saarbrücken ein Todesopfer. Eine 67-Jährige starb am Sonntagabend in einem Klinikum, wie die Stadt mitteilte. Dabei handelt es sich um eine Anwohnerin, die bei einem Rettungseinsatz am Freitag verunglückt war. Über dasUnglück hatten bereits Medien am Wochenende berichtet.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger reagierte bestürzt: «Es tut mir im Herzen weh, dass eine 67-jährige Frau heute Abend ihren Verletzungen aus einem tragischen Unfall bei einem Rettungseinsatz erlegen ist», erklärte die SPD-Politikerin am Sonntag. Sie sei dankbar für den hochprofessionellen Einsatz aller Rettungskräfte im Saarland. «Sie haben dazu beigetragen, dass wir bislang nur wenige Verletzte hatten.» Dem Sprecher des saarländischen Innenministeriums waren bis Sonntagabend keine Verletzten bekannt. Auch in Rheinland-Pfalz gab es bis Sonntag keine Angaben zu Verletzten.
Am Sonntagnachmittag führte Starkregen in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstrasse 41 blockiert, die Strasse sei daraufhin vorübergehend gesperrt worden.
Am Sonntagabend gab es zudem einen grösseren Einsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk in Auw an der Kyll in der Südeifel. In mehreren Häusern seien die Keller vollgelaufen, sagte ein Polizeisprecher in Trier am Abend. «Bis jetzt ist die Lage relativ entspannt. Verletzte gibt es nach aktuellem Stand keine.» Etwa 130 Einsatzkräfte waren am späten Sonntagabend vor Ort. Der Wasserstand der Kyll – ein Nebenfluss der Mosel – sei recht hoch, deshalb sei es zu den Überschwemmungen gekommen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Sonntag vor Unwettern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gewarnt. In beiden Bundesländern galt am Abend eine Warnung vor extremen Gewittern der höchsten Stufe vier.
Mit Bangen schauen viele Bewohner auf die Wettervorhersagen für die kommende Woche: «Interessant wird es am Dienstag», sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, «die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen.» Nach Angaben der Meteorologen war eine exakte Vorhersage schwierig, da die genauen Schwerpunkte sowie die Regenmengen von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet würden. Aber: «Wahrscheinlich werden Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg betroffen sein.»
Zwar seien die berechneten Regenmengen nicht so hoch wie am vergangenen Freitag, allerdings falle der grösste Teil des Regens innerhalb von sechs bis zwölf Stunden, sagte Übel. Sollten das Saarland und die Pfalz erneut im Schwerpunkt der Regenfälle liegen, müsse dort wieder mit steigenden Pegelständen und möglicherweise auch mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet werden.
Hüfthoch in den Fluten – Feuerwehr: Schutz von Leib und Leben hat Prämisse
Augsburg/Pfaffenhofen an der Ilm , 02.06.2024: Es sind erschreckende Bilder aus dem Süden Deutschlands. Hüfthoch stehen Menschen in den Fluten.
In Teilen Bayerns spitzt sich die Hochwasserlage zu: In mehreren Orten sind Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Ein 42 Jahre alter Feuerwehrmann ist laut Landratsamt bei einem Einsatz in Oberbayern in Pfaffenhofen an der Ilm verunglückt.
Unterdessen ist nun auch die Bundeswehr im Hochwassereinsatz. Im Landkreis Dillingen a.d. Donau unterstützten nach Angaben der dortigen Behörden rund 70 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken.
Und der Deutsche Wetterdienst erwartet weiteren Regen. Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
In Baden-Württemberg atmen unterdessen die ersten Einsatzkräfte vorsichtig auf. Ein ICE, der im Schwäbisch Gmünd wegen eines Erdrutsches in der Nacht engleiste, soll im Laufe des Mittags geborgen werden. Verletzt wurde niemand.
In Bayern ist die Lage weiter angespannt. Ein Vertreter der Feuerwehr sagt, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm herrsche aktuell ein unberechenbares Hochwasser, das man so auch noch nie verzeichnen habe. Die Prämisse laute nun: Schutz von Leib und Leben.
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«Solche Wassermassen hat man noch nie gesehen» – Drohnenbilder zeigen Ausmass der Flut in Bayern
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck machten sich in dem Hochwassergebiet ein Bild von der Lage.
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