Hilfsangebote Dargebotene Hand Zürich mit neuem Anrufrekord

fn, sda

15.5.2024 - 12:31

Bei der Chat-Beratung der Dargebotenen Hand melden sich vermehrt jüngere Hilfesuchende. Dies wirkt sich auf die Gespräche aus. Themen wie Suizidalität, Gewalt und Sexualität kommen in den Chats bis zu fünf Mal häufiger vor als am Telefon. (Symbolbild)
Bei der Chat-Beratung der Dargebotenen Hand melden sich vermehrt jüngere Hilfesuchende. Dies wirkt sich auf die Gespräche aus. Themen wie Suizidalität, Gewalt und Sexualität kommen in den Chats bis zu fünf Mal häufiger vor als am Telefon. (Symbolbild)
Keystone

Die Zahl der Anruferinnen und Anrufer bei der Dargebotenen Hand (Tel 143) in Zürich hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Mit 33'141 Anrufen wurde 2023 das Rekordergebnis aus dem Vorjahr von 33'000 Anrufern leicht überschritten.

Auch die Nachfrage nach der Chat-Beratung ist gross, wie aus den am Mittwoch publizierten Zahlen hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie um zehn Prozent auf 2385 Chats. Über diesen Kanal kommunizieren vorwiegend Hilfesuchende unter vierzig Jahren.

Das eher jüngere Alter der Hilfesuchenden aber auch die Niederschwelligkeit des Beratungskanals wirken sich auf die Gesprächsthemen aus: Themen wie Suizidalität, Gewalt und Sexualität kommen in den Chats bis zu fünf Mal häufiger vor als am Telefon.

Seit einem Jahr bietet die Dargebotene Hand Zürich auch Gespräche auf Englisch an. Dieses Angebot heisst «Heart2Heart». Im ersten Betriebsjahr fanden 1064 englische Hilfs-Gespräche statt.

Auffallend dabei sei, dass der Männeranteil mit 36 Prozent dort deutlich höher ausfalle als bei der deutschen Linie. Die Anrufenden sind auch eher jünger als beim deutschsprachigen Angebot.

Das soziale Netz fehlt

Die meisten Hilfesuchenden wenden sich an die Telefonnummer 143, weil sie unter psychischen Problemen leiden. Pro Tag gibt es drei Anrufe, in denen es um Suizid geht. Diese Gespräche, wo Worte allenfalls über Leben und Tod entscheiden können, seien die belastendsten für die freiwilligen Mitarbeitenden.

Neben psychischen Leiden bereitet der ganz normale Alltag vielen Anruferinnen und Anrufern Probleme. Vielen fehle ein soziales Netz. «Sie vermissen Menschen, mit denen sie das, was sie beschäftigt, teilen können», heisst es dazu im Jahresbericht.

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