Mühsame Trainersuche in München Nächster Dämpfer für Bayern – Crystal Palace fordert 100 Millionen Euro Ablöse

Jan Arnet

13.5.2024

Die Bayern haben Oliver Glasner ins Visier genommen – aber auch der Österreicher wird aller Voraussicht nach nicht neuer Trainer in München.
Die Bayern haben Oliver Glasner ins Visier genommen – aber auch der Österreicher wird aller Voraussicht nach nicht neuer Trainer in München.
Keystone

Auf der Suche nach dem neuen Trainer hat Bayern München offenbar Oliver Glasner ins Visier genommen. Der Österreicher heuerte allerdings erst vor wenigen Monaten bei Crystal Palace an – und der Premier-League-Klub fordert eine bombastische Ablöse. Gibt's nun ein Umdenken bei Tuchel?

Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der FC Bayern München ist nach wie vor auf Trainersuche.
  • Nach der Absage von Ralf Rangnick wurde offenbar Oliver Glasner zum neuen Wunschkandidaten. Crystal Palace will den Österreicher aber nur bei einer monströsen Ablöse gehen lassen.
  • Wird ein Verbleib von Thomas Tuchel nun doch wieder zur Option? Unrealistisch scheint es nicht, auch wenn Bayerns neuer Sportvorstand Max Eberl abwinkt.

Die Trainersuche in München gestaltet sich weiter schwierig. Nach den Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick scheint auch der nächste Wunschkandidat nicht zu haben sein. Die Rede ist von Oliver Glasner.

Einem Bericht der «Bild» zufolge sollen sich die Bayern-Bosse nach der Rangnick-Absage direkt bei Glasner gemeldet haben – und der frühere Frankfurt- und Wolfsburg-Coach habe auch grosses Interesse an einem Wechsel nach München gezeigt. Das Problem: Glasner ist seit Februar Trainer von Crystal Palace und hat da noch einen Vertrag bis 2026.

Er hat es geschafft, den abstiegsbedrohten Premier-League-Klub aus London zu stabilisieren. Zuletzt gab es für Crystal Palace in sechs Spielen fünf Siege und ein Remis. Der Ligaerhalt ist längst sichergestellt. Kein Wunder, will Klubbesitzer Steve Parish den Coach unbedingt halten. Laut der «Bild» fordert Palace eine Ablöse von 100 Millionen Euro (!) für Glasner.

Flick-Rückkehr «unwahrscheinlich»

Zum Vergleich: Der Trainer-Transfer-Rekord liegt bei 25 Millionen Euro. Bezahlt von Bayern München für Julian Nagelsmann im Sommer 2021. Nun sollen die Bayern bereit gewesen sein, für Glasner bis zu 18 Millionen Euro zu bezahlen – viel zu wenig für Parish. So wird auch Glasner nicht der neue Bayern-Trainer werden.

Zuletzt wurde auf einmal wieder über Hansi Flick spekuliert. Der Coach, der von 2019 bis 2021 interimistisch an der Säbener Strasse übernahm und die Münchner innert kürzester Zeit zu sieben Titeln führte, soll als Übergangslösung infrage kommen. Doch gemäss «Sport1» ist die Option Flick «fast vom Tisch». Demnach wird der Ex-Bundestrainer «sehr wahrscheinlich nicht neuer Trainer des FC Bayern».

Tuchel wurde nicht verabschiedet

Wer wird es dann? Wird ein Verbleib von Thomas Tuchel, dessen Abschied im Sommer eigentlich schon seit drei Monaten feststeht, doch wieder zur Option? Anfang Mai hatte Tuchel für Aufsehen gesorgt, als er verkündet hatte, dass «immer alles möglich» sei. 

Nach dem letzten Heimspiel der Saison am Sonntag (2:0 gegen Wolfsburg) wurde Tuchel auch nicht verabschiedet. Offizielle Begründung: Man will noch das letzte Saisonspiel nächsten Samstag in Hoffenheim abwarten. 

Thomas Tuchels Abschied aus München steht kurz bevor – oder doch nicht?
Thomas Tuchels Abschied aus München steht kurz bevor – oder doch nicht?
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Der neue Sportvorstand Max Eberl schätzt Tuchel aber sehr und hat das in den vergangenen Wochen stets betont. Einen Verbleib des Trainers wischt Eberl dennoch vom Tisch. Die Vereinbarung, dass Tuchel den Verein im Sommer verlasse, sei bei seinem Amtsantritt im März bereits beschlossen gewesen, sagte der 50-Jährige am Wochenende: «Es wurde in der Zeit dann auch noch mal bestätigt von beiden Seiten, dass es so ist und dementsprechend gibt es nichts anderes zu sagen.»

Nach den Leistungen der letzten Wochen und den Rückschlägen in der Trainersuche käme ein Umdenken der Bayern und ihrem aktuellen Trainer zumindest nicht gänzlich überraschend.