Mehrfache Vergewaltigungsvorwürfe «Menschenjagd» – Macron stellt sich öffentlich hinter Depardieu

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21.12.2023

Schauspieler Gérard Depardieu erhält Rückendeckung von Präsident Emmanuel Macron.
Schauspieler Gérard Depardieu erhält Rückendeckung von Präsident Emmanuel Macron.
imago/Belga

Emmanuel Macron hat den wegen Vergewaltigungsvorwürfen in der Kritik stehenden Schauspielstar Gérard Depardieu in Schutz genommen. Frankreichs Präsident bezeichnete die Angelegenheit als «Menschenjagd».

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  • Emmanuel Macron hat die Kritik an Gérard Depardieu als «Menschenjagd» bezeichnet.
  • Der französische Präsident ist dagegen, dass man dem wegen Vergewaltigung und Sexismus in der Kritik stehenden Schauspieler den Ehrenlegion-Titel entzieht.
  • Depardieu wird von mindestens 13 Frauen vorgeworfen, sie sexuell misshandelt zu haben.
  • Macron betonte, der Schauspieler mache Frankreich mit seinen Filmen «stolz».

«Es gibt eine Sache, bei der Sie mich nie sehen werden, und das sind Menschenjagden», sagte Macron am Mittwochabend im französischen Fernsehsender France 5.

Der französische Präsident wurde noch deutlicher: «Ich verabscheue das.» Er sei ein «grosser Bewunderer» von Depardieu, der ein «grossartiger Schauspieler» sei, so Macron weiter.

Depardieu habe Frankreich bekannt gemacht, die grossen Schriftsteller und Persönlichkeiten des Landes. Der aus Filmen wie «Cyrano von Bergerac» oder «Asterix und Obelix» bekannte Star mache Frankreich «stolz».

Depardieu als «Schande für Frankreich» bezeichnet

Macron sagt weiter, es gebe «vielleicht Opfer, aber es gibt auch die Unschuldsvermutung». Frankreich dürfe nicht in ein «Zeitalter der Verdächtigung» abrutschen. 

Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen erst vor wenigen Tagen als «Schande für Frankreich» bezeichnet. Sie hat zudem seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion eingeleitet.

Französische Kultfigur: Gérard Depardieu (links) in der Rolle als Obelix.
Französische Kultfigur: Gérard Depardieu (links) in der Rolle als Obelix.
sda

Auslöser der Schlagzeilen war ein Dokumentarfilm, in dem der Filmstar zu sehen ist, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare macht.

Gegen Depardieu läuft bereits seit Ende 2020 in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen.

13 Frauen werfen Depardieu sexuelle Übergriffe vor

Mindestens 13 Frauen werfen dem Schauspieler sexuelle Übergriffe vor. Die Schauspielerin Charlotte Arnould bezichtigt den Schauspieler, sie 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

Zudem zeigte ihn die Schauspielerin Hélène Darras kürzlich wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten 2007 an. Eine weitere Anzeige erstattete unlängst die spanische Journalistin und Autorin Ruth Baza.

Viele weitere Frauen haben Depardieu in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Schauspieler, der am 27. Dezember 75 Jahre alt wird, weist sämtliche Vorwürfe zurück.