Österreichs Eishockeyaner schaffen an der WM in Tschechien Unglaubliches. Nach einem 1:6-Rückstand nach zwei Dritteln ringen sie Titelverteidiger Kanada in Prag noch einen Punkt ab.
Kanada sah nach 40 Minuten wie der sichere Sieger aus. Die NHL-Truppe aus Nordamerika führte in seinem dritten Gruppenspiel komfortabel 6:1, ehe Österreich im Schlussdrittel zur nie mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd ansetzte. Mit fünf teils herrlich herausgespielten Toren innert 16 Minuten rettete sich die vom Schweizer Roger Bader gecoachte ÖEHV-Auswahl tatsächlich noch in die Verlängerung. Dort sorgte John Tavares mit dem Siegtor zum 7:6 nach nur 15 Sekunden für eine schnelle Entscheidung – doch noch zugunsten des Favoriten.
Zwerger: «Fühlt sich wie ein Sieg an»
«Kein Mensch auf der Welt hat nach zwei Dritteln noch daran geglaubt. Es fühlt sich ein bisschen wie ein Sieg an», zeigte sich Dominic Zwerger nach dem Erfolgserlebnis im SRF-Interview euphorisiert. Der Stürmer in Diensten von Ambri-Piotta traf nach 51 Minuten zum 4:6 und war neben Benjamin Baumgartner vom SC Bern nur einer von zwei österreichischen Torschützen aus der National League. Der 6:6-Ausgleich gelang NHL-Stürmer Marco Rossi 49 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit.
Während Kanada punktgleich mit der Schweiz die Gruppe A in Prag anführt, freuten sich die Österreicher über einen nicht-budgetierten Punkt – den ersten in diesem Turnier. Die wichtigsten Vergleiche im Kampf um den dritten Klassenerhalt in Folge steht für sie jedoch erst zum Abschluss der Vorrunde an, am Sonntag gegen Norwegen und zwei Tage später gegen die ebenfalls noch punktelosen Briten an, die am Dienstagabend (20.20 Uhr) der nächste Schweizer Gegner sind.
Norwegen kam im Nachmittagsspiel in Prag in seinem vierten Match zum ersten Sieg. Im hitzig geführten nordischen Duell setzte sich der Schweizer Startgegner gegen Dänemark 2:0 durch.
Lettland erstmals nach 60 Minuten
In der Gruppe B in Ostrava erfüllte Lettland im Rennen um einen Platz in den Viertelfinals mit einem 2:0-Erfolg gegen Kasachstan die Pflicht. Für den überraschenden Bronzemedaillen-Gewinner aus dem letzten Jahr war es der dritte Sieg im dritten Spiel, allerdings der erste nach 60 Minuten. Gegen Frankreich und Aufsteiger Polen reüssierten die Balten jeweils erst in der Verlängerung.
Das Direktduell dieser beiden Teams endete am Montag mit einem 4:2-Sieg für die von Philippe Bozon gecoachten Franzosen.
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sda