Bötschi fragt Erwin aus der Schweiz: «Meine Frau lacht nur selten über meine Witze»

Von Bruno Bötschi

30.5.2023

Erwin aus der Schweiz: «Bruno, du stellst zu viel Fragen»

Erwin aus der Schweiz: «Bruno, du stellst zu viel Fragen»

Marc Haller begeistert das Publikum im Circus Knie mit seiner schusseligen Bühnenfigur Erwin aus der Schweiz. Nach dem Interview mit blue News Redaktor Bruno Bötschi hat der Komiker jedoch ein Zeitproblem – weil zu viele Fragen gestellt wurden.

23.05.2023

Marc Haller begeistert im Circus Knie mit seiner Bühnenfigur «Erwin aus der Schweiz». Der Komiker und Zauberer verrät, warum er zu einer Psychologin geht – und wieso er auf der Bühne trotz Kurzsichtigkeit eine glaslose Brille trägt.

Von Bruno Bötschi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Marc Haller alias «Erwin aus der Schweiz» ist der Star im diesjährigen Programm vom Circus Knie. Er sorgt für Begeisterungsstürme im Publikum.
  • «Im Knie zu spielen, war schon lange ein Traum von mir», sagt der 35-Jährige.
  • Im Interview mit blue News verrät der zaubernde Komiker, weshalb er während seinen Auftritten eine Brille ohne Gläser trägt, obwohl er stark kurzsichtig ist.

Marc Haller, ich stelle dir in den nächsten 30 Minuten möglichst viele Fragen. Und du antwortest bitte möglichst kurz und schnell. Wenn dir eine Frage nicht passt, sagst du einfach «weiter».

Ich bin bereit.

Bern oder Wien?

Beides.

Komiker oder Zauberer?

Müsste ich mich wirklich für eines entscheiden, würde ich zum Zauberer tendieren.

Camper oder Hotel?

Hotel.

Seit März bist du mit dem Circus Knie auf Schweizer Tournee: Wie gross ist dein Wohnwagen?

Meinen Caravan habe ich von Sänger Bastian Baker geerbt. Er war während der letzten zwei Jahre mit dem Knie unterwegs. Es ist ein elf Meter langer Luxus-Caravan mit Bodenheizung. Und im Bad ist sogar eine Wanne installiert.

Wie oft hast du schon den Grind angeschlagen in deinem Wohnwagen?

Noch nie. Während unseres Gastspiels Ende März in Schaffhausen ist mein Caravan aber fast gekippt. Weil wir dort nur ein Wochenende lang spielten, dachte ich, ich müsste die hinteren Stützen nicht herausdrehen. Bis ich einem Journalisten mein Reich auf vier Rädern zeigte. Als wir zusammen im Bad standen, merkte ich plötzlich, wie der Boden immer schräger wurde. Mich als Leichtgewicht mit 55 Kilogramm hält der Caravan, aber für zwei Menschen braucht es die Stütze unbedingt.

Zum Autor: Bruno Bötschi
Bild: blue News

blue News-Redaktor Bruno Bötschi spricht für das Frage-Antwort-Spiel «Bötschi fragt» regelmässig mit bekannten Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland. Er stellt ihnen ganz viele Fragen – immer direkt, oft lustig und manchmal auch tiefsinnig. Dabei bleibt bis zur allerletzten Frage immer offen, wo das rasante Pingpong hinführt.

Welches sind die drei wichtigsten Dinge, die in deinem Wohnwagen unbedingt immer vorhanden sein müssen?

Kaffeemaschine, Bodylotion und Shampoo (lacht).

Wie gut schläft es sich in deinem Caravan?

Ich bin ein guter Schläfer. Schlafen ist für mich eine Art Flucht.

Vor was?

Vor allem. Was ich krass finde: Auch wenn es draussen nur leicht regnet, hast du im Caravan das Gefühl, es schütte aus Kübeln.

Und sonst so, wie gefällt dir das Leben im Zirkus?

Mir gefällt das Leben im Knie gut, aber es ist anspruchsvoll, nein, anstrengend – ganz besonders das Reisen. Das Leben im Zirkus ist eine völlig neue Erfahrung für mich. Viele Menschen stellen sich das zu idyllisch vor. Die Wahrheit ist: Im Zirkus wird viel und hart gearbeitet. Als Artist bin ich zwar ein verwöhnter Dude. Die Menschen, die hinter den Kulissen tätig sind, arbeiten noch viel härter.

«Das Leben ist so verdammt kurz. Ich will deshalb so viel wie möglich ausprobieren»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz während eines Auftritts im Circus Knie.
«Das Leben ist so verdammt kurz. Ich will deshalb so viel wie möglich ausprobieren»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz während eines Auftritts im Circus Knie.
Bild: Katja Stuppia/Circus Knie

Du unterhältst jeden Tag ein- bis dreimal das Publikum im Circus Knie als Erwin aus der Schweiz. Pro Vorstellung hast du sechs Auftritte. Ein Mammut-Programm. Wie schaffst du das?

Genug Schlaf ist das Allerwichtigste. Ich fahre auch oft zu meiner Familie nach Affoltern am Albis und schlafe hin und wieder dort. Meine Frau und meine Tochter kommen mich zudem regelmässig im Knie besuchen.

Hast du im Vorfeld einen Personal-Trainer engagiert?

Ich bin ein komplett unsportlicher Mensch. Auf die Knie-Tournee habe ich mich mit Clown Roli vom Zirkus Conelli vorbereitet. Ich arbeite zwar bereits mein halbes Leben auf der Bühne. Ein Auftritt in einer runden Manege ist jedoch etwas komplett anderes.

Warum?

Zaubertricks funktionieren meist so, dass man nur von einer Seite zusehen darf. Ich musste meine Tricks deshalb so umbauen, dass sie auch winkelunabhängig funktionieren. Aber ich bin nicht der Typ, der ständig neue Tricks zeigen will. Mein Ding ist es, die Tricks möglichst amüsant zu präsentieren.

Wer hat dir sonst noch bei der Vorbereitung geholfen?

Meine Frau und meine Psychologin.

Ich wusste, dass Sportler*innen Mentaltraining machen. Von Artist*innen wusste ich das bisher nicht.

Meine Psychologin ist ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Sie steht mir zur Seite und hilft mir bei der Verarbeitung von Problemen. Vor ein paar Jahren hatte ich ein Burn-out. Damals musste ich sofort die Reissleine ziehen.

Wie oft trefft ihr euch?

Einmal pro Woche – aktuell meistens über Zoom. Live wäre mir lieber, aber das geht mit der aktuellen Reiserei meistens nicht.

Mir ist, als gab es da noch jemand, der dir im Vorfeld der Tournee viel geholfen hat.

Wen meinst du?

Den Requisitenbauer ...

Oh, du bist gut informiert. Und du hast natürlich recht: Mit Requisitenbauer Martin Bohnert tüftelte ich fast ein halbes Jahr zusammen an meinen Knie-Nummern. Bohnert wohnt bei mir im Nachbarsdorf. Wir kennen uns seit der Kindheit. Ein cooler Typ und wunderbarer Freund. Martin ist wahrscheinlich der einzige Requisitenbauer hierzulande, der selber als Zauberer auf der Bühne stand und deshalb meine Ideen auch immer ganz schnell versteht. Meist erarbeiten wir die Tricks zusammen, bevor er sie baulich umsetzt.

Dieses Jahr kommen viele technische Komponenten im Circus Knie zum Einsatz. Diese können, müssen aber nicht in jeder Vorstellung funktionieren. Musstest du während deinen Auftritten schon oft improvisieren?

Ich gebe zu, das war eine meiner grössten Ängste vor dem Tourneestart. Wir hatten auch schon das eine oder andere technische Problem. Es kam vor, dass wir die Bühne nicht mehr in die Manege zurückrollen konnten. Einmal lief zudem das Wasser des Regen-Vorhanges nicht richtig ab und die Manege wurde überflutet. In solchen Momenten muss im Hintergrund schnell reagiert werden. Oft reicht die Zeit zum Improvisieren aber gar nicht aus, sondern es fällt einfach eine Nummer aus.

Ein Höhepunkt im diesjährigen Knie-Programm ist deine Nummer mit Maycol, dem jüngsten Sohn von Géraldine Knie. Wer hatte die Idee dazu?

Géraldine sagte mir, sie fände es schön, wenn ich einen gemeinsamen Auftritt mit Maycol kreieren könnte. Die Schneeflocken-Nummer entstand in Zusammenarbeit mit Clown Roli.

Kannst du deine Bühnenfigur Erwin aus der Schweiz in zwei Sätzen beschreiben?

Der Name ist bescheuert (lacht).

Finde ich nicht.

Erwin aus der Schweiz ist ein schussliger Typ, in dem viel Marc Haller drinsteckt. Wahrscheinlich steckt in fast jedem von uns ein bisschen Erwin.

«Géraldine Knie sagte mir, sie fände es schön, wenn ich einen gemeinsamen Auftritt mit Maycol kreieren könnte»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz.
«Géraldine Knie sagte mir, sie fände es schön, wenn ich einen gemeinsamen Auftritt mit Maycol kreieren könnte»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz.
Bild: Katja Stuppia/Circus Knie

Wie lange dauert es, bis aus Marc Erwin wird?

Eine Stunde.

Hast du irgendwelche Rituale vor einem Auftritt?

Das Prozedere beginnt mit dem Duschen. Oft dusche ich zwei-, dreimal, damit ich richtig in die Figur hineinkomme. Danach sind die Haare an der Reihe. In Realität habe ich Locken. Das heisst, damit aus Marc Erwin wird, brauche ich jedes Mal eine Tonne Haargel. Das mit den Haaren ist längst zum Tick geworden. Ich kämme und ziehe sie auch während der Vorstellung immer wieder nach hinten.

Erwin, der Haar-Fetischist.

Ja, ja (lacht). Und nicht zu vergessen: die Sockenhalter. Sie lassen die Stecken-Beine von Erwin noch viel länger aussehen.

Was kannst du als Erwin, was du als Marc nicht kannst?

Auf die Bühne gehen und vor Leuten reden.

Warum trägst du eine Brille im Zirkus?

Ohne dieses Accessoire könnte ich Erwin nicht spielen. Auf der Bühne trage ich ein Modell ohne Gläser, obwohl ich in Realität unbedingt eine Brille bräuchte. Ich bin stark kurzsichtig.

Das stelle ich mir kompliziert vor.

Stimmt, aber ich möchte das Publikum nicht sehen. Ich habe zu viel Angst vor Menschen. Darum will ich sie nicht sehen, sondern nur spüren. Sähe ich im Publikum Leute mit gelangweilten Blicken sitzen, würde mich das mega beleidigen. Dabei sitze ich oft selber so da (lacht).

Demnach siehst du die Menschen, die während deiner Nummern im Circus Knie in die Manege mitnimmst, nicht richtig?

So ist es. Ich beobachte die Menschen im Publikum deshalb bereits vor meiner ersten Nummer ganz genau, um herauszufinden, wer nett sein könnte und Lust auf meine Nummer haben könnte. Meine Kurzsichtigkeit sorgte schon für die eine oder andere Verwechslung. Kürzlich meinte ich, ein Mann mit langen Haaren sei eine Frau.

Wer von der Familie Knie hat dich angerufen und gefragt, ob du auf die Tournee mitkommen willst?

Es war niemand von der Familie Knie, der mich anrief.

Sondern?

Marco Baumgartner. Marco lernte ich einst beim Zirkus Salto Natale kennen. Heute arbeitet er beim Circus Knie. Aber frag mich jetzt bitte nicht, was seine Berufsbezeichnung ist. Sagen wir es so: Er ist die rechte Hand von Géraldine Knie, der künstlerischen Direktorin.

Hast du sofortJja gesagt?

Im Circus Knie zu spielen, war schon lange ein Traum von mir. Ich muss dazu sagen: Ich liebe es, ins kalte Wasser zu springen. Das Leben ist so verdammt kurz. Ich will deshalb so viel wie möglich ausprobieren.

Wer hat dir als Erste oder Erster abgeraten, mit dem Knie auf Tournee zu gehen?

Niemand. Mit Menschen, die mich bremsen, will ich keinen Kontakt haben.

Viele Schweizerinnen und Schweizer sagen: «Die Knies, die sind unsere Königsfamilie.» Wahr oder nicht?

Wahr. Ich denke, viele Schweizer sind stolz darauf, dass wir die Familie Knie haben.

Hazel Brugger oder Patti Basler?

Patti Basler. Sie ist pointierter, politischer und schweizerischer.

Cabaret Divertimento oder Mummenschanz?

Cabaret Divertimento. Ich finde Manu Burkart und Jonny Fischer auch privat zwei wunderbare Menschen.

Kaya Yanar oder Kurt Krömer?

Kaya Yanar. Kurt Krömer kenne ich nicht.

Hast du manchmal Angst vor deinem Job?

Ja.

Warum?

Als Komiker und Zauberer muss ich mich ständig neu erfinden, weil alles immer schnelllebiger wird.

«Ich bin nicht der Typ, der ständig neue Tricks zeigen will. Mein Ding ist es, die Tricks möglichst amüsant zu präsentieren»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz.
«Ich bin nicht der Typ, der ständig neue Tricks zeigen will. Mein Ding ist es, die Tricks möglichst amüsant zu präsentieren»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz.
Bild: Katja Stuppia/Circus Knie

Über welche Themen machst du keine Witze?

Ich hasse es, wenn Menschen blossgestellt werden. Bösartigkeiten gegenüber Mitmenschen vertrage ich nur schlecht.

Wann ist dir das letzte Mal das Lachen im Hals stecken geblieben?

Das weiss ich nicht mehr. Was ich hingegen weiss: Seit ich Vater bin, belasten mich schlimme Ereignisse viel stärker als früher. Ich sorge mich um die Zukunft meiner Tochter.

Im «Beobachter» sagtest du im Interview: «Man hält mich für einen Kreativen. Einen Entertainer, der ständig Witze reisst und nicht stillsitzen kann. Dabei bin ich privat nicht lustig, null. Ich mag keinen Smalltalk und beobachte lieber.»

Dazu stehe ich.

Trotzdem verdienst du dein Geld als Komiker und Zauberer.

Ich kann dazu nur sagen: Privat bin ich wirklich ein unsicherer Mensch.

Du wurdest als Drilling geboren. Sind deine Brüder und du immer ein Herz und eine Seele?

Natürlich nicht. Aber wir haben es gut miteinander, auch wenn wir unterschiedliche Charaktere haben. Möglicherweise ist dies einer der Gründe, warum wir uns so gut ergänzen.

Wirklich wahr, dass du früher Mühe hattest, Regeln zu befolgen und deswegen oft angeeckt bist?

Das stimmt – und das ist übrigens auch heute noch so. Deshalb ist das Engagement beim Circus Knie auch eine Herausforderung für mich. Bisher komme ich aber ganz gut klar damit.

Grausamste Bestrafung, unter der du als Kind zu leiden hattest?

Meine Kindergarten-Lehrerin stellte mich oft vor die Tür und fuhr mich danach als Einzigen von uns drei Brüdern nicht nach Hause. Das war erniedrigend.

Was hast du angestellt, dass du so oft vor die Tür musstest?

So richtig weiss ich das nicht mehr. Je öfter ich jedoch vor die Tür musste, desto blöder tat ich. Ich weiss noch, wie ich einmal, als ich allein vor der Tür stand, die Schuhe der anderen Kindergärtner mit Wasser füllte.

«Beim Zaubern bin ich in meine Welt abgetaucht», sagtest du in einem Interview. «Es war eine Welt, die für mich Freiheit bedeutete.» Kannst du diese Welt noch etwas konkreter beschreiben?

Während der Pubertät suchen sich Kinder oft Vorbilder, um sich so von den Eltern abzugrenzen. Während meine Kollegen damals Punks wurden und erste Drogenerfahrungen machten, fand ich Menschen spannend, die auf der Bühne zauberten. Mit zwölf sah ich den Schweizer Zauberer Pat Perry. Ich war total geflasht. Er führte nicht nur Tricks vor, sondern spielte mit dem Publikum.

Wer ist sonst noch schuld, dass es Erwin aus der Schweiz gibt?

Meine Gotte. Sie schenkte mir den ersten Zauberkurs. Danach gab ich mein ganzes Sackgeld im Zauberladen aus. Irgendwann fragte der Besitzer, ob ich am Samstag bei ihm arbeiten wolle. Ich fühlte mich wie Harry Potter. Eines Tages standen plötzlich Ursus & Nadeschkin im Laden, die ich bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte. Später besuchte ich eine Zauberschule.

Heute bist du als zaubernder Komiker tätig. Was treibt dich an?

Ich finde es wunderbar, Menschen zum Lachen zu bringen. Es gab aber auch schon Phasen, da wollte ich meinen Beruf an den Nagel hängen. Doch dann überlegte ich mir, was ich danach machen würde. Etwas anderes als Komiker und Zauberer habe ich nicht gelernt. Ich kann einen Helikopter fliegen. Um dies professionell zu betreiben, bin ich aber zu alt.

2012 hast du es ins Finale der ORF-Show «Die grosse Comedy-Chance» geschafft. In der Schweiz ging es deutlich länger, bis du richtig bekannt geworden bist. Warum eigentlich?

Eine Erklärung habe ich dafür nicht. Mein Weg als Komiker ging stetig, wenn auch langsam nach oben. Mir war zudem lange nicht bewusst, dass es hilfreich sein kann, wenn man bekannt ist.

Dein himmlischster, wirklich glückseligster Moment auf einer Bühne?

Meine allererste Standing Ovation. Heute weiss ich, zu viel Applaus kann süchtig machen, obwohl er nicht nachhaltig ist. Eine ungesunde Mischung.

Warum bist du nach so vielen Jahren als Bühnenkünstler immer noch so super nervös vor einem Auftritt?

Ganz einfach: Ich will es immer gut machen. Und man kann eben nicht sagen, gestern lief es gut, dann wird es auch heute Abend wieder funktionieren.

«Das Leben ist so verdammt kurz. Ich will deshalb so viel wie möglich ausprobieren»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz.
«Das Leben ist so verdammt kurz. Ich will deshalb so viel wie möglich ausprobieren»: Marc Haller alias Erwin aus der Schweiz.
Bild: Katja Stuppia/Circus Knie

Ist Humor eine so wichtige Charaktereigenschaft? Oder warum wird sie in Partnerschaftsanzeigen so oft erwähnt?

Ich kann nur so viel sagen: Ich verstehe die Frauen bis heute noch nicht richtig. Frauen sind hochkomplizierte Wesen.

Verstehst du deine Frau auch nicht richtig?

Mir kommt es manchmal so vor, als würden wir unterschiedliche Sprache reden.

Aber deine Tochter verstehst du?

Auch nicht immer. Aber unter uns gesagt: Daheim habe ich sowieso nichts zu sagen.

Findet das deine Frau auch?

Ich glaube, ja. Meine Frau schätzt, dass ich ein tiefgründiger Mensch bin. Und ich nehme das Leben nicht so ernst.

Ist deine Frau ein humorvoller Mensch?

Sie lacht nur selten, wenn ich einen Witz mache (lacht).

Zum Schluss noch der Talenttest: Schätze du jetzt bitte, lieber Marc Haller, dein Talent von null Punkten, kein Talent, bis zehn Punkte, Supertalent, ein: Koch?

Zwei Punkte. Kochen interessiert mich zu wenig und mir fehlt die Geduld dafür.

Banker?

Acht, nein, neun Punkte. Banker in Anzügen finde ich langweilig. Ich habe allerdings ein gutes Verständnis für Finanzfragen. Und ich bin auch gut darin, ein Arschloch zu spielen.

Schweizer des Jahres?

Fünf Punkte. Schweizer des Jahres möchte ich erst werden, wenn ich wirklich etwas verändert habe in diesem Land.

Meinst du politisch?

Ja. Ich finde, in der Schweiz gibt es einige Themen, die dringend angegangen werden müssten.


Der Circus Knie gastiert noch bis am 4. Juni in Zürich, danach zieht er weiter nach Basel. Mehr Infos zur Tournee findest du hier.

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