ZukunftsaussichtenHat AI schon das Ende von Apps und Software eingeläutet?
Martin Abgottspon
24.4.2024
Apps und Programme wie wir sie heute noch vom Smartphone oder dem PC kennen, könnten ein Auslaufmodell sein. Künftig könnte wegen AI alles viel imersiver sein. Ein Ausblick in einen mögliche Zukunft.
Martin Abgottspon
24.04.2024, 09:46
30.04.2024, 15:06
Martin Abgottspon
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Jim Keller, ehemaliger Chipentwickler und CEO von Tenstorrent, prognostiziert, dass künstliche Intelligenz (AI) innerhalb der nächsten zehn Jahre herkömmliche Software ersetzen wird
Kellers Vision umfasst eine Zukunft, in der traditionelle Medienformate und Software durch adaptive AI-Anwendungen überflüssig gemacht werden.
Sogar interaktive und in Echtzeit generierte Filmerlebnisse könnten die konventionelle Filmindustrie ablösen.
In einer Welt, die zunehmend von künstlicher Intelligenz (AI) beeinflusst wird, stehen wir möglicherweise am Rand einer technologischen Revolution, die das Ende herkömmlicher Software bedeuten könnte. Dieser Ansicht ist zumindest Jim Keller, ein renommierter Chipentwickler und ehemaliger Mitarbeiter von AMD und Apple, der jetzt als CEO von Tenstorrent tätig ist. In einem kürzlich geführten Interview mit dem Youtube-Kanal Linus Tech Tips skizzierte Keller eine Zukunft, in der AIdie meisten heutigen Anwendungen obsolet machen könnte.
Ich mach mir die Welt ...
«Innerhalb der nächsten zehn Jahre», so Keller, «wird es möglich sein, der AI zu sagen, was man möchte, und sie wird die benötigte Software dafür erschaffen.» Er illustriert seine Vision mit einem Beispiel aus der Gaming-Welt: «Ihr könntet sagen, ‹Ich möchte Super Mario Bros. spielen›, ihr beschreibt der AI das Spiel und zeigt ihr ein Video. Die AI wird das Spiel emulieren, und das Ergebnis wird euch zufriedenstellen.»
Kellers Prognosen gehen weit über Videospiele hinaus. Er glaubt, dass alle aktuellen Medienformate, einschliesslich der Software, die wir täglich nutzen, verschwinden werden. Stattdessen wird AI in der Lage sein, diese zu emulieren und adaptiv auf unsere Bedürfnisse zu reagieren. Dies könnte eine radikale Transformation der Art und Weise bedeuten, wie wir mit Technologie interagieren.
Wir werden in Filmen leben
Doch trotz der erwarteten Dominanz von AI in vielen Bereichen, sieht Keller weiterhin einen Platz für traditionell geschaffene Inhalte. «Ich glaube, es wird immer noch Autoren geben und somit auch Bücher. Und es wird Filme geben, die von Menschen gemacht sind», erklärt er. Diese Vorstellung unterstreicht, dass auch in einer von AI dominierten Zukunft das menschliche Element seine Relevanz nicht verlieren wird.
Besonders interessant sind Kellers Gedanken zur zukünftigen Filmlandschaft: «In zehn Jahren wird niemand mehr einen Film anschauen, wir werden darin leben. Es wird alles in Echtzeit generiert und ihr könnt damit interagieren.»
Obwohl Kellers Visionen faszinierend sind, werfen sie auch Fragen auf: Wie wird diese technologische Veränderung die Arbeitswelt beeinflussen? Werden Kreativberufe an Bedeutung verlieren, wenn AI in der Lage ist, Inhalte zu generieren? Und was bedeutet dies für die Privatsphäre und Sicherheit, wenn AI so tief in unser tägliches Leben eingreift? Die Antworten auf diese Fragen bleiben abzuwarten, doch eines ist sicher: Die Technologie, insbesondere die Entwicklung künstlicher Intelligenz, wird weiterhin einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Leben haben.