Auch Algorithmen machen Fehler KI gegen Mensch: Wer ist bei der Lawinenvorhersage besser?

sda/tgab

4.5.2024 - 00:00

Lawinenabgang in der Schweiz. Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat in einem mehrjährigen Forschungsprojekt die Eignung maschinell trainierter Algorithmen für die Lawinenvorhersage untersucht.
Lawinenabgang in der Schweiz. Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat in einem mehrjährigen Forschungsprojekt die Eignung maschinell trainierter Algorithmen für die Lawinenvorhersage untersucht.
dpa

Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat untersucht, wie gut sich maschinell trainierte Algorithmen für die Lawinenvorhersage eignen. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Algorithmen und Menschen haben unterschiedliche Stärken und Schwächen.
  • Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung möchte sich das für Lawinenvorhersagen zunutze machen.
  • Der Computer sitzt als vierter Experte mit am Tisch.

Die Lawinengefahr lässt sich mit künstlicher Intelligenz ähnlich gut einschätzen wie von Menschen, Fehler inbegriffen. Das berichtet das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos nach einem dreijährigen Forschungsprojekt. Die gute Nachricht: maschinell trainierte Algorithmen und Menschen hätten unterschiedliche Stärken und Schwächen und könnten sich deshalb gut ergänzen.

Das SLF arbeitet seit drei Jahren mit solchen Modellen. Die Vorhersagen des Modells seien oft gut. «Manchmal sind sie es ganz klar nicht, aber auch wir liegen mal falsch», sagte Lawinenwarner Frank Techel. Algorithmen würden seit Langem eingesetzt, neu sei, dass sie die Ergebnisse vieler Modelle analysieren, bewerten und eine eigene Einschätzung liefern.

Menschen hätten den Vorteil, dass sie anders als Algorithmen bei ihrer Bewertung der Lage neben den Daten und Modellen auch aktuelle Beobachtungen und Rückmeldungen von Menschen im Gelände berücksichtigen könnten.

Andererseits könnten Menschen aus Zeitgründen nur die relevantesten Daten in ihre Analyse einbeziehen, während Computer sämtliche Informationen berücksichtigen. «Das Gute ist: die Modelle machen andere Fehler als wir», sagte Techel.

An Lawinenvorhersagen sind traditionell drei Expertinnen und Experten beteiligt, wie das SLF berichtet. Sie machen zunächst je eine eigene Analyse. Wenn die Vorhersagen voneinander abweichen, wird Konsens gesucht. Mit den Ergebnissen des Projekts sitze jetzt praktisch ein vierter «Experte» am Tisch: der Computer mit seiner Auswertung. 

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