Böser Verdacht beschäftigt Fans Manipulierten ESC-Verantwortliche die TV-Übertragung?

Sven Ziegler

12.5.2024

Israels Performance im Vergleich

Israels Performance im Vergleich

In der ESC-Halle in Malmö ertönten am Samstagabend beim Auftritt Israels Pfiffe. Im TV war davon wenig zu hören. Haben die Verantwortlichen die Übertragung manipuliert?

12.05.2024

In der ESC-Halle in Malmö ertönten am Samstagabend beim Auftritt Israels Pfiffe. Im TV war davon wenig zu hören. Haben die Verantwortlichen die Übertragung manipuliert?

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei der TV-Übertragung am Samstagabend soll der Ton manipuliert sein. 
  • Damit sollen Pfiffe und Buh-Rufe während der israelischen Performance unterdrückt worden sein.
  • Die EBU sagt, sie habe während des Halbfinals keine solche Technologie eingesetzt. Unklar ist, wie es beim Final aussieht.

Pfiffe und Buhrufe begleiteten die israelische Delegation in den vergangenen Tagen durch sämtliche Performances in Malmö. Auf Videos, die aus der Halle von den Proben geteilt wurde, waren sie bei jedem Auftritt von Eden Golan mit ihrem Song «Hurricane» zu hören.

Immer – aber nicht am Samstagabend. Als Eden Golan beim grossen Finale des ESC auf der Bühne stand, bekamen Hunderte Millionen Fernsehzuschauer*innen ausschliesslich Jubel und Klatschen zu hören. Lediglich sehr wenige Buh-Rufe – und auch kein Geschrei.

Videos aus der Halle auf Social Media zeigen: Eigentlich tönte es beim Auftritt der Israelis in Malmö ganz anders. Es wurde zwar gejubelt und geklatscht – aber auch viel gepfiffen und gebuht. 

Fans auf der ganzen Welt wunderten sich, dass von den Pfiffen plötzlich nichts mehr zu hören war. Schnell kam die Vermutung in den sozialen Medien auf, dass die Übertragung technisch manipuliert war.

Auch in den internationalen grossen Medien wie beispielsweise der «BBC» war zu hören, dass die EBU «Anti-Buh-Technologie» einsetzen soll, um die Buhrufe zu unterdrücken.

Auf dem österreichischen Sender «FM4» sprachen die Moderatoren Jan Böhmermann und Olli Schulz ebenfalls von einem «Anti-Buh-Filter», der zum Einsatz kam. 

Keine Technik im Halbfinal – laut Verantwortlichen

Ob tatsächlich die Buhrufe unterdrückt wurden, ist unklar. Die European Broadcast Union (EBU) äusserte sich nicht zu einem möglichen Einsatz im Final. Im Halbfinal, als bereits Gerüchte um «Anti-Buh-Filter» aufkamen, sagten die Verantwortlichen, man zensiere «keinen Ton der Zuschauer in der Arena».

«Wie bei allen grossen Fernsehproduktionen mit Publikum arbeitet der schwedische TV-Sender SVT am Sendeton, um die Pegel für die Fernsehzuschauer auszugleichen», hiess es in der EBU-Erklärung. «Dies geschieht ausschliesslich, um eine möglichst ausgewogene Tonmischung für das Publikum zu erreichen, und SVT zensiert den Ton des Arena-Publikums nicht.» 


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