Dass Bayer Leverkusen noch um den Einzug ins Europa-League-Finale zittern muss, hätte kaum jemand gedacht. Es reicht für die Reise nach Dublin – nach einem kuriosen Spielverlauf. Granit Xhaka hat «Gänsehaut».
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- Ein 2:2 im Rückspiel des Europa-League-Halbfinals gegen die AS Roma reicht Bayer Leverkusen zum Einzug ins Endspiel. Da trifft das Team von Granit Xhaka am 22. Mai auf Atalanta Bergamo.
- Zum wiederholten Mal wendet Leverkusen tief in der Nachspielzeit eine Niederlage ab und bleibt damit zum 49. Mal in Folge ungeschlagen.
- «Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Es ist unfassbar», sagt Nati-Captain Xhaka nach dem Spiel.
Als die unerwartete Zitterpartie ein Happy End gefunden hatte und Bayer Leverkusen im Final der Europa League stand, gab es für Xabi Alonso kein Halten mehr. Der Trainer des deutschen Meisters stürmte mit weit ausgebreiteten Armen auf das Spielfeld, um seine Spieler zu feiern. Die sprangen und hüpften am Donnerstagabend mit roten Final-Shirts jubelnd vor der Nordkurve umher und liessen sich von den begeisterten Fans nach einem erneut irren Ende feiern.
Denn auch im 49. Pflichtspiel der Saison blieb Bayer ungeschlagen – weil Josip Stanisic weit in der Nachspielzeit (90.+7) zum 2:2 gegen die AS Rom traf und sich die Sorgen nach dem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand endgültig in Luft auflösten.
Bayer war zwar drückend überlegen, doch Leandro Paredes glich das 2:0 aus dem Hinspiel in Rom durch einen Foulelfmeter (43.) und einen Handelfmeter (66.) aus. Ein Eigentor von Gianluca Mancini (83.) brachte Bayer dann doch noch in die Spur und sorgte für eine erfolgreiche Revanche nach dem Halbfinal-Aus im Vorjahr gegen die Roma.
«Gänsehaut pur» bei Granit Xhaka
«Wir wissen selber nicht, wie wir 0:2 hinten lagen. Wir hatten klare Chancen. Aber danach zurückzukommen und nicht zu verlieren, ist unglaublich. Wir sind jetzt im Final, ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Es ist unfassbar, jetzt die richtigen Worte zu finden», sagte Leverkusens Anführer Granit Xhaka bei RTL.
«Das ist Gänsehaut pur, man träumt von solcher Stimmung und solchen Spielen. Wir werden heute den Abend geniessen. Wir gehen in den Final, um dort zu gewinnen. Wir werden alles dafür geben, den Pott mit nach Leverkusen zu nehmen», so der Nati-Captain weiter.
Zum krönenden Abschluss einer bemerkenswerten Saison bestreitet Bayer gleich zwei Finals innerhalb von vier Tagen. Drei Tage nach dem europäischen Endspiel gegen Atalanta Bergamo am 22. Mai in Dublin steht in Berlin das DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern an. Für Leverkusen ist es die dritte Europapokal-Finalteilnahme der Vereinsgeschichte. 1988 hatte Leverkusen den UEFA-Cup gewonnen. 2002 standen die Rheinländer im Champions-League-Final, das sie mit 1:2 gegen Real Madrid verloren.