Die Krise bei Red Bull zieht sich nun schon über mehrere Wochen hin. Auch wenn sportlich noch immer alles wie am Schnürchen läuft, brodelt es hinter den Kulissen. Ralf Schumacher befürchtet tiefgreifende Konsequenzen.
29.4.2024
Martin Abgottspon
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Adrian Newey, Schlüsselfigur bei Red Bull Racing, steht möglicherweise vor dem Ausstieg aufgrund der angespannten Teamatmosphäre und internen Machtkämpfe.
- Ralf Schumacher warnt vor erheblichen Konsequenzen für das Team. Vor allem die Leistungen von Starfahrer Max Verstappen könnten den Abgang stark beeinträchtigen.
- Schumacher empfiehlt eine Trennung von Teamchef Horner, um einen drohenden Abfall in die Mittelmässigkeit zu vermeiden und den anhaltenden Erfolg von Red Bull zu sichern.
Adrian Newey, der renommierte Aerodynamik-Experte und eine der Schlüsselfiguren hinter den jüngsten Erfolgen von Red Bull Racing in der Formel 1, scheint kurz vor einem Ausstieg aus dem Team zu stehen. Dies könnte weitreichende Folgen für die Zukunft des Rennstalls haben, warnt der ehemalige Rennfahrer und F1-Experte Ralf Schumacher.
Trotz anhaltender Erfolge auf der Rennstrecke brodelt es gemäss seinen Aussagen hinter den Kulissen bei Red Bull. Medienberichten zufolge ist die Arbeitsatmosphäre angespannt. «Adrian Newey braucht Harmonie, eine gute Atmosphäre», erklärt Schumacher kürzlich im Gespräch mit Sky. Die derzeitige Stimmung im Team sei jedoch alles andere als ideal.
Wie stark ist Verstappen von Newey abhängig?
Ein zentraler Konfliktpunkt ist der anhaltende Machtkampf innerhalb des Teams, insbesondere zwischen Teamchef Christian Horner und anderen Teammitgliedern.
Die Vorwürfe gegen Horner, sich einer Mitarbeiterin gegenüber unangemessen verhalten zu haben, dominierten zu Saisonbeginn die Schlagzeilen und trugen zu einer angespannten Stimmung bei. Zudem gibt es Gerüchte über einen möglichen Rauswurf des Chefberaters Dr. Helmut Marko, die weitere Unruhe stiften.
Der potenzielle Abgang von Newey, der oft als «Vater des Red-Bull-Erfolgs» bezeichnet wird, könnte eine Kettenreaktion auslösen. Schumacher warnt vor ernsten Konsequenzen: «Wir erinnern uns an das letzte Jahr, als er einmal krank war und das Team sofort Schwierigkeiten hatte. Das zeigt, wie wichtig er für Red Bull ist.» Besonders der Superstar des Teams, Max Verstappen, könnte von Neweys Abgang betroffen sein, da seine Leistung eng mit der technischen Exzellenz und Stabilität des Teams verknüpft ist.
Wie weiter mit Horner?
Sollte sich die Lage nicht verbessern, sieht Schumacher düstere Zeiten auf Red Bull zukommen. Er empfiehlt eine Trennung von Horner, um das Team wieder zu stabilisieren. «Wenn sie weiter an Horner festhalten, wird das Team in der Mittelmässigkeit versinken. Da bin ich mir ziemlich sicher», prognostiziert Schumacher.
Mit einem Vertrag, der Verstappen bis 2028 an das Team bindet, bleibt die Situation besonders brisant. Die Entscheidungen der nächsten Monate könnten darüber entscheiden, ob Red Bull an der Spitze der Formel 1 bleibt oder ob das Team eine tiefgreifende Krise erlebt.
