Eindrückliche KarteEin Drittel der Schweiz lebt entlang einer einzigen Bahnlinie
Philipp Dahm
17.5.2024
Es ist eine Karte mit Aha-Effekt: Das Werk zeigt, das in einem Streifen von fünf Kilometern um die Bahnlinie St. Gallen–Genf herum ein Drittel der Schweizer Bevölkerung lebt.
Philipp Dahm
17.05.2024, 14:07
17.05.2024, 14:30
Philipp Dahm
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Eine Karte zeigt, dass ein Drittel der Schweizer Bevölkerung in einem Streifen von fünf Kilometern um die Bahnlinie St. Gallen–Genf herum lebt.
Wer war zuerst da? Die Bahn oder die Menschen? Die Antwort gibt die Geografie.
Schon zu Römerzeiten zog sich diese Verkehrsrader durchs Mittelland.
Diese Karte ist ein Hingucker: Sie zeigt, dass ein Drittel der Schweizer Einwohnerschaft in einem Streifen von fünf Kilometern um die Bahnlinie St. Gallen–Genf herum lebt.
Ist das realistisch? Einerseits ist User biwook, der das Werk auf Reddit hochgeladen hat, nach eigener Aussage ein Schweizer Software-Entwickler, der bereits seit 2006 auf der Plattform ist und der in Tokio lebt.
Excellent geography trivia: One third of the population of Switzerland lives within 5 kilometers of the main train line crossing the country. Source: https://t.co/C5EkL08ceCpic.twitter.com/Kti8sfZu0V
— Simon Kuestenmacher (@simongerman600) May 15, 2024
Wer andererseits sieht, dass die Strecke neben den Städten Bern, Zürich und Genf auch Zentren wie Lausanne, Freiburg und Winterthur beinhaltet, wird nicht von der Hand weisen, dass das plausibel tönt.
Auf Reddit taucht dazu die Frage auf, was zuerst war: die Bahn oder die Bevölkerungszentren. Doch wie fast immer bei solchen Fragen ist die Geografie die Antwort.
Historisch geografisch gewachsen
Die Schweiz lässt sich in drei geografische Regionen einteilen: Alpen, Jura und Mittelland. Letzteres zeichnet sich durch fruchtbare Böden und fahrbare Flüsse aus, die ein Bevölkerungswachstum unterstützen. Die Bahnlinie St-Gallen–Genf führt passgenau durch dieses Mittelland.
Dass die Bevölkerung nicht der SBB, sondern den geografischen Leitplanken gefolgt ist, beweist ein Blick auf das Strassennetz in der Römerzeit. Schon damals führte ein Verkehrsweg von Kempraten in St. Gallen über Turicum, also Zürich, und Olten sowie Lousonna nach Genava. Nur Brenodorum (Bern), war noch nicht an diesen Highway angeschlossen.