Chaos pur Das erste fahrerlose Autorennen bot vieles, aber kein Rennen

Martin Abgottspon

29.4.2024

Die Ziellinie zu erreichen ist bei der Abu Dhabi Autonomous Racing League schon das höchste der Gefühle.
Die Ziellinie zu erreichen ist bei der Abu Dhabi Autonomous Racing League schon das höchste der Gefühle.
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Das Rennen der Zukunft hat begonnen, doch glatt verlief der Auftakt der Abu Dhabi Autonomous Racing League (A2RL) auf der renommierten Yas Marina Strecke des Abu Dhabi Grand Prix keineswegs.

Martin Abgottspon

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Beim ersten Rennen der Abu Dhabi Autonomous Racing League (A2RL) auf der Yas Marina Strecke kam es zu zahlreichen technischen Schwierigkeiten.
  • Dabei verloren die autonom gesteuerte Fahrzeuge oft die Kontrolle, fuhren gegen Wände oder stoppten unerwartet
  • Immerhin reagierten die künstlichen Intelligenzen der Fahrzeuge korrekt auf eine Gelbphase, indem sie das Überholen verweigerten.

Beim ersten offiziellen Wettbewerb dieser Art, bei dem ausschließlich fahrerlose Autos zum Einsatz kamen, erlebten Zuschauer und Technikbegeisterte gleichermassen eine Achterbahn der Emotionen – und der technischen Pannen.

Die Qualifikationsrunden boten ein Spektakel, das weniger durch Geschwindigkeit als durch eine Serie von Fehlern auffiel. Die autonom gesteuerten Dallara Super Formula Rennwagen, ausgestattet mit modernster Kameratechnik und Software, taten sich schwer, auch nur eine vollständige Runde ohne Zwischenfälle zu absolvieren. Autos drehten sich unvermittelt, fuhren gegen Wände, zogen plötzlich von der Strecke oder legten unerwartete Pausen ein. Die Pannenserie bot den Zuschauern reichlich Gelegenheit, sich mit der Zwischenmusik vertraut zu machen.

«An der Grenze der Wissenschaft»

Die Kommentatoren bewahrten sich jedoch eine stoische Ruhe und lobten die technologischen Bemühungen der Teams, die «an den Grenzen der Wissenschaft» arbeiteten. Als es schliesslich zum eigentlichen Rennen kam, erlebte das führende Auto von Polimove auf dem vierten von acht Runden einen dramatischen Ausfall. Das Team Tum konnte sicher vorbeiziehen, doch kurz darauf war das Chaos perfekt: Die Rennleitung musste eine Gelbphase einläuten. Die künstliche Intelligenz der Fahrzeuge reagierte vorbildlich auf die Rennregeln – kein Überholen während der Gelbphase.

Nach einer Stunde, die eher einer Lehrstunde in Demut als einem Hochgeschwindigkeitsrennen glich, überquerte Tum als erster die Ziellinie. Das Team sicherte sich den Sieg in einem Rennen, das mehr technisches Lehrstück als Sportevent war.