Wir sind ESC! Mit einer fantastischen Performance bringt Nemo am Samstagabend den Sieg am Eurovision Song Contest ins Trockene – und den Gesangswettbewerb in die Schweiz.
Das bedeutet für die Verantwortlichen eine Mammutaufgabe. «Die Arbeit hat heute Sonntag schon begonnen», verrät Edi Estermann von der SRG-Unternehmenskommunikation. Er sitzt in einer zwölfköpfigen Taskforce, die für die Organisation einer Struktur zuständig ist, damit die Ausrichtung des ESC 2025 in der Schweiz ein Erfolg wird. «Die Geschäftsleitung der SRF hat sich bereits ein erstes Mal ausgetauscht. Zudem wurde die Taskforce mit Vertretern aus allen Einheiten und Landesteilen gebildet. Das sind Spezialisten für solche Events», sagt Estermann.
Es braucht Vollprofis, denn die Ausrichtung bedeutet für die SRG eine Mammutaufgabe. «Wir sprechen hier von Dimensionen einer Fussball-EM, also ein gigantisches Projekt. Dafür haben wir nun ein Jahr zur Organisation.»
Zu Beginn arbeitet die Taskforce nur nebenbei am ESC-Projekt. «Das wird einige freien Wochenenden kosten, das ist klar. Aber es ist auch klar, dass sich viele Leute bei der SRG ausschliesslich mit dem ESC beschäftigen werden, je näher das Austragungsdatum heranrückt.»
Führt man sich die ESC-Dimensionen vor Augen, ist klar, dass das Projekt schnell an Flughöhe gewinnen muss. «Gestern Abend kam in Malmö der Kollege der schwedischen TV-Anstalt auf mich zu und meinte: ‹Gratuliere – aber eigentlich seid ihr jetzt schon zu spät mit allem›», erzählt Estermann lachend – im Wissen, dass Verschnaufpausen in den kommenden zwölf Monaten rar werden.
Die grosse Frage: Welche Stadt kommt zum Handkuss? «Das wird in einem Ausschreibungsverfahren entschieden», sagt Estermann. Der Anforderungskatalog ist gross. «Es braucht gute ÖV-Anbindungen, eine einigermassen vernünftige Distanz zum nächsten Flughafen und natürlich eine genügend grosse Location.» Das reduziere die Zahl der möglichen Städte auf eine Handvoll. «Es kann aber durchaus sein, dass eine Stadt den ESC so sehr will, dass sie extra einen Effort leistet und Infrastruktur aufbaut. Auch diese Dossiers schauen wir uns natürlich an.»
Estermann verrät: «Eine Handvoll Städte hat sich bereits offiziell bei uns beworben.» Welche das sind, verrät er aber nicht. Er ermutigt aber: «Städte, die wollen und können, sollen sich bewerben. Die Leidenschaft soll da sein – und das Wissen, dass die Wertschöpfung aus einem solchen Projekt enorm sein kann. Ich würde keine einzige Stadt momentan ausschliessen.»
Damit die SRG das Projekt stemmen kann, bekommt sie Hilfe – sowohl von Experten als auch finanziell. Die Kosten des Projekts und wer was zahlt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. «Die SRG übernimmt sicherlich einen Teil, auch die EBU und die einzelnen Länder leisten einen Beitrag. Daneben gibt es auch Sponsoren. In welcher Grössenordnung wir uns bewegen, wissen wir aber noch nicht.»
Zur Promotion des ESC 2025 in der Schweiz wird die SRG auch mit Nemo zusammenarbeiten. «Nemos grossartige Performance gestern hat den Sieg gebracht», sagt Estermann. «Es ist ganz klar, dass Nemo Teil des Hostteams wird und wir auch mit Nemo zusammenarbeiten werden. Für einige grosse Namen war der ESC ein Karriereboost, man denke nur an Céline Dion. Wer sagt, dass das nicht auch bei Nemo möglich ist?»
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