Am Montagabend sichert sich Inter mit einem Derbysieg gegen die AC Milan den 20. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Mittendrin der Schweizer Nati-Goalie Yann Sommer, der in Italien mit Lob überschüttet wird.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Yann Sommer hat mit Inter Mailand die Meisterschaft gewonnen.
- Der Schweizer Nati-Goalie wird in den Medien mit Lob eingedeckt und gilt als einer der «Hauptarchitekten des Erfolgs».
- Sommer glänzt in seiner ersten Saison mit herausragenden Statistiken. Kein Goalie einer Top-5-Liga hat wettbewerbsübergreifend öfters zu Null gespielt als der 35-Jährige.
Im Januar 2023 wechselt Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach zu Bayern München, um dort den verletzten Manuel Neuer zu ersetzen. Zu Beginn gelobt, gerät er schon bald in die Dauerkritik. Die Experten-Geschosse sind härter als jene der Gegenspieler. Meister wird Sommer mit Bayern München trotzdem.
Im August wechselt der Nati-Goalie dann zu Inter Mailand, um dort die Nachfolge von André Onana anzutreten, der für 50 Millionen Euro zu Manchester United wechselt. Die anfängliche Skepsis vieler Experten verfliegt rasch, denn der Schweizer hält den Laden dicht. Bereits in seinem 15. Spiel hält er zum 10. Mal die Null, damit stellt er einen neuen Rekord in der Serie A auf. Nach dem Gewinn der Meisterschaft wird er nun mit Lob überschüttet.
«Corriere dello Sport» erinnert sich an die Anfänge und schreibt: «Einige befürchteten, dass der Abgang von Onana nur Nachteile bringen wird. Eine Fehlprognose: Der Schweizer war einer der entscheidenden Spieler im Meisterrennen. Weniger spektakulär als sein Vorgänger, aber dafür umso sicherer.» Und das für einen Mann, für den Inter nur knapp sieben Millionen Euro hinblättern musste.
«Der Schweizer Torhüter überzeugte schnell mit soliden Leistungen und grossartigen Paraden», schreibt «Sky» und zählt Sommer deshalb zu den «Hauptarchitekten des Erfolgs». Die «Gazzetta dello Sport» würdigt Sommer mit einer starken Note und den Worten: «Eine aussergewöhnliche Konstanz und eine hervorragende Präsenz im Spiel mit den Füssen».
Die beeindruckenden Zahlen von Yann Sommer
Yann Sommer ist nach Xherdan Shaqiri (Bayern München und Liverpool) erst der zweite Schweizer, der in zwei Top-5-Ligen Meister wird. Und im Gegensatz zu Shaqiri hat Sommer auf dem Weg zu den Titeln mehr als nur eine Jokerrolle inne. So liefert er beeindruckende Zahlen.
In der Liga steht Sommer fünf Runden vor Schluss bei 17 Weissen Westen, damit egalisiert er den vereinsinternen Bestwert, den sich zuvor Samir Handanovic und Julio César teilten. Die Bestmarke in Italien hält Ivan Provedel, der in der Vorsaison im Lazio-Tor 21 Mal ohne Gegentor blieb. Möglich, dass Sommer noch vorbeizieht. Sommers Abwehrquote von 79,1 Prozent ist ausserdem die beste aller Serie-A-Goalies, die in der laufenden Saison mindestens fünf Mal zum Einsatz kamen.
Wettbewerbsübergreifend sind es bei Sommer in dieser Saison 23 Weisse Westen in 40 Partien – das ist klarer Topwert aller Torhüter in den grossen fünf Ligen Europas. Auf Platz zwei folgt Lilles Schlussmann Lucas Chevalier, der 19. Mal zu Null spielte.
Sommer nimmt auch einen Rekord ins Visier, den derzeit eine absolute Goalielegende hält. In der Saison 2011/12 hat Juve mit Torhüter Gianluigi Buffon (3 Spiele bestritt Marco Storari) in 38 Spielen nur 20 Gegentore kassiert. Seit der Aufstockung von 18 auf 20 Mannschaften in der Saison 2004/05 hat diesen Wert niemand unterboten. 18 Gegentore hat Yann Sommer in dieser Saison zugelassen, sein Stellvertreter Emil Audero hielt bei seinen zwei Einsätzen die Null. Macht Inter die Schotten dicht, so schreibt Sommer weiter Geschichte.
Das grösste aller Sommer-Märchen könnte aber erst noch folgen, sollte er an der EM mit der Schweiz nach den Sternen greifen. Das interne Duell gegen Gregor Kobel hat er ja bereits vor Wochen für sich entschieden.