Wenn die Schweizer Nati am 23. Juni in Frankfurt an der EM im letzten Gruppenspiel auf Deutschland trifft, dann wird Haris Seferovic im Stadion sein. Die Frage ist nur: Als Spieler oder als Zuschauer?
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- Die Nati-Karriere von Haris Seferovic schien mit seinem Wechsel nach Dubai im letzten Sommer zu Ende.
- Seferovic ist aber von seinen Qualitäten überzeugt und würde an der EM gerne für die Schweizer Nati auflaufen.
- Allerdings nicht um jeden Preis: «Hauptsache dabei? Das gilt für mich nicht.»
Im vergangenen Sommer zieht es Haris Seferovic nach Dubai, wo er bei Al-Wasl einen Vertrag bis Sommer 2025 unterschreibt. Seither erhält der 32-Jährige keine Nati-Aufgebote mehr. Schon an der WM 2022 in Katar spielt er nur noch eine Nebenrolle, kommt bloss zu drei Teileinsätzen.
In der folgenden EM-Qualifikation sitzt er im Juni gegen Andorra auf der Bank, drei Tage später, am 19. Juni 2023, wird er gegen Rumänien eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt. Es ist sein 93. Länderspieleinsatz und bis heute sein letzter.
Doch weil die Schweiz in der Offensive lahmt, wird der mit 25 Treffern in der ewigen Torschützenliste siebtbeste Nati-Spieler plötzlich wieder zum Thema. Nach den Testspielen im März gegen Dänemark (0:0) und Irland (1:0) sagt Nati-Coach Murat Yakin: «Für Seferovic ist die Tür nicht zu.»
Seferovic: «Ich weiss haargenau, dass ich noch mithalten kann»
In der UAE Pro League hat Seferovic in 19 Spielen neun Tore erzielt und vier weitere vorbereitet. Dass sich das Niveau nicht mit den Topligen Europas vergleichen lässt, dessen ist sich der Stürmer bewusst. Im Gespräch mit dem «Tagesanzeiger» gibt er sich aber selbstbewusst: «Nur weil man nach Dubai oder Saudi-Arabien wechselt, verliert man seine Qualitäten nicht.»
Er sei zehn Jahre in der Nati dabei gewesen und kenne seinen Status. «Ich weiss haargenau, dass ich noch mithalten kann. Ich weiss, dass ich einer der besten Stürmer der Schweiz bin.» Einem EM-Aufgebot würde er aber nicht blind Folge leisten. Vor einer allfälligen Zusage will er seine Rolle kennen. «Hauptsache dabei? Das gilt für mich nicht», stellt Seferovic klar.
Ein Lückenbüsser will er nicht sein. Ist er nicht «im Minimum» die Nummer zwei in der Stürmer-Hierarchie, so sitzt er lieber als Zuschauer auf der Tribüne als auf der Bank. Die Tickets für das letzte Schweizer Gruppenspiel in Frankfurt gegen Deutschland habe er bereits gekauft: «Da wird eine grossartige Atmosphäre herrschen.»