«Um Leben unserer Soldaten zu retten» Ukrainische Truppen ziehen sich im Nordosten zurück

AP/tcar

15.5.2024

Das ukrainische Militär zieht sich im Nordosten des Landes zurück. (Archivbild)
Das ukrainische Militär zieht sich im Nordosten des Landes zurück. (Archivbild)
Bild: dpa

Ukrainische Truppen haben Gegenden im Nordosten des Landes aufgegeben. Die Einheiten hätten sich aus den Gebieten Lukjanzi und Wowtschansk zurückgezogen.

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15.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Druck der russischen Armee auf die ukrainischen Truppen wird immer grösser.
  • Ukrainische Einheiten haben sich aus Gegenden im Nordosten des Landes zurückgezogen, um Verluste zu vermeiden.
  • Russland eröffnet neue Fronten, um die Verteidigungskräfte der ukrainische Armee auszudünnen.

Ukrainische Truppen haben Gegenden im Nordosten des Landes aufgegeben. Die Einheiten hätten sich aus den Gebieten Lukjanzi und Wowtschansk zurückgezogen, «um das Leben unserer Soldaten zu retten und Verluste zu vermeiden», teilte der Generalstab mit. Die Verteidiger versuchten, die Russen aus Wowtschansk zu vertreiben.

Kämpfe in Wowtschansk

Am Mittwoch kämpften ukrainische und russische Truppen in den Strassen von Wowtschansk, das etwa 50 Kilometer von der Grossstadt Charkiw entfernt liegt. Stadtpolizeichef Oleksij Charkiwski sagte, russische Truppen hätten in der Stadt Stellung bezogen. Auf einem Video, das er bei Instagram verbreitete, waren im Hintergrund Schüsse zu hören.

Angriff auf Region Charkiw: Russland eröffnet neue Front in der Ukraine

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STORY: Menschen aus Wowtschansk suchen Schutz in anderen Orten in der Nähe. Denn Russland hat am Freitagmorgen mit einem Bodenangriff nahe der Grossstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine eine weitere Front eröffnet. Rund zwei Jahre nach dem Rückzug aus dieser Region hätten russische Truppen die ukrainische Grenzstadt Wowtschansk angegriffen, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die örtlichen Behörden halfen Zivilisten, die unter schwerem Beschuss stehende Stadt zu verlassen. Olkesyj Charkiwsky, Polizeichef von Wowtschansk «Es sieht nach einem Versuch aus, die Stadt vollständig zu zerstören. Innerhalb von 24 Stunden gab es wahrscheinlich mehrere hundert Treffer durch Artillerie und Dutzende Streubomben. Sie sind dabei, die Stadt zu zerstören, sie versuchen, in das Gebiet zu gelangen. Aber in der Stadt ist es ruhig. Es sind noch keine feindlichen Truppen dort zu sehen.» Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von schweren Kämpfen. Der ukrainische Generalstab erklärte, Russland ziehe auch Truppen gegenüber den weiter nordwestlich gelegenen Regionen Sumy und Tschernihiw zusammen. Regierung und Militär in Moskau äusserten sich bis zum Abend nicht dazu. Neben fortwährenden Luftangriffen auf alle Teile der Ukraine hatte sich Russland am Boden bisher auf den Osten der Ukraine konzentriert.

11.05.2024

Russland eröffnet neue Fronten, um die Verteidigungskräfte der ukrainische Armee auszudünnen, der es an Munition und Soldaten fehlt. Die russische Offensive in der Region Charkiw hat nach Einschätzung des in den USA beheimateten Institute for the Study of War in der vergangenen Woche erhebliche Fortschritte gemacht. Mittlerweile sei das Tempo aber verlangsamt.

Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in der Nacht, es sei Verstärkung in die Regionen Charkiw und Donezk im Osten geschickt worden. «Es ist noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen, aber die Lage ist unter Kontrolle», sagte er.