«Das Schild ist problematisch» Otto’s warnt Diebe auf Türkisch und Kroatisch

aru

1.3.2024

In Münsingen BE werden Kund*innen von Otto’s auf Türkisch und Kroatisch gewarnt.
In Münsingen BE werden Kund*innen von Otto’s auf Türkisch und Kroatisch gewarnt.
Quelle: Keystone/Symbolbild

Ein Schild erhitzt derzeit die Gemüter im bernischen Münsingen. Drauf werden Kund*innen auf Türkisch und Kroatisch vor den Folgen von Ladendiebstahl gewarnt.

aru

1.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In einer Otto’s-Filiale wird mit einem Schild darauf verwiesen, dass Diebstahl der Polizei gemeldet wird. Das Schild ist auch auf Türkisch und Kroatisch übersetzt.
  • Giorgio Andreoli, Gründer der Organisation «Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus» (gggfon) findet das Schild problematisch und sagt: «Die Landessprachen hätten ausgereicht.»
  • Bei Otto’s sagt man, dass man sich bewusst sei, dass das Schild nicht mehr zeitgemäss sei.

«Kim bu magaza’dan bir sey calarsa, polise ceza göstergesi yapilir.» Das ist Türkisch und heisst auf Deutsch: Wenn du etwas aus diesem Laden stiehlst, wirst du der Polizei gemeldet.

Wie «Nau.ch» berichtet, sorgt ein Schild mit diesem Satz darauf für Gesprächsstoff. Es hängt in einer Otto’s-Filiale in Münsingen BE. Dass auf die Konsequenzen von Diebstahl aufmerksam gemacht wird, ist zwar normal, doch dass dies auf Türkisch passiert, stösst vielen sauer auf. Auch auf Kroatisch ist der Satz übersetzt.

Menschengruppe stehe unter Generalverdacht

Giorgio Andreoli, Gründer der Organisation «Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus» (gggfon), findet dieses Schild «problematisch». «Die Landessprachen hätten ausgereicht. Wenn eine Sprache hinzugefügt wird, dann wäre Englisch angebrachter. Ansonsten steht implizit eine Menschengruppe unter Generalverdacht.»

Otto’s gibt dem Rassismus-Fachmann recht. Man sei sich bewusst, dass dieses Schild nicht mehr zeitgemäss sei, sagt eine Sprecherin des Unternehmens zu «Nau.ch»: «Bei diesem Plakat handelt es sich um eine alte Version, die längst aus allen Filialen hätte entfernt werden müssen.»

Zudem habe man niemanden diskriminieren wollen. Heute würden die Plakate in dieser Form nicht mehr existieren.