«Ich will sehen, wie er leidet» Polizei ermittelt nach Droh-Videos im Fall Brian Keller

klm

16.1.2024

Brian K. postet Droh-Video: «Ich bin bereit, meine Freiheit aufzugeben. Ich will seinen Kopf»

Brian K. postet Droh-Video: «Ich bin bereit, meine Freiheit aufzugeben. Ich will seinen Kopf»

Kurz nachdem Brian K. aus dem Gefängnis entlassen wurde, lässt er mit Droh-Videos gegen einen Schweizer Tiktoker aufhorchen. Nun haben seine Drohungen eine neue Dimension erreicht.

16.01.2024

Kurz nachdem Brian Keller aus dem Gefängnis entlassen worden ist, lässt er mit Drohvideos gegen einen Schweizer Tiktoker aufhorchen. Nun haben seine Drohungen eine neue Dimension erreicht.

klm

16.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Brian Keller hat dem Tiktoker «Skorp808» in den sozialen Medien massiv gedroht. 
  • Er wolle dessen Kopf und sei auch bereit, dafür seine Freiheit aufs Spiel zu setzen.
  • Zuvor ist Brian Keller vor der Wohnung von «Scorp808» aufgetaucht und soll ihn beleidigt haben. Die herbeigerufene Polizei hielt Brian Keller auf der Strasse an. 
  • Nun prüft die Staatsanwaltschaft, ob ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. 

Am Montag löste Brian Keller einen Polizeieinsatz in Zürich aus, nachdem er vor der Haustüre des Tiktokers «Skorp808» auftauchte, schrie und drohte.  

Wie «Blick» nun berichtet, ermittelt die Polizei nun wieder im Fall Brian. «Gestützt auf derzeit laufende polizeiliche Ermittlungen wird die Staatsanwaltschaft prüfen, ob allenfalls strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt», sagt Erich Wenzinger, Leiter der Kommunikation von der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft. «Die Staatsanwaltschaft entscheidet erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen, ob sie ein Strafverfahren gegen Keller eröffnet.»

Brian Keller hat zuvor in den sozialen Medien gegen «Skorp808» nachgelegt. In einem Tiktok-Video hält er einen 3D-Druck seines eigenen Kopfes in die Kamera, der offenbar für das Haupt seines Konkurrenten stehen soll. 

«Ich bin bereit, meine Freiheit, Millionen aufzugeben, nur damit ich das hier von ihm bekomme», sagt Brian Keller dazu. «Ich will seinen Kopf. Und dafür bin ich bereit, alles hier draussen aufzugeben. (...) Ich will sehen, wie er leidet. Bringt mir das von ihm – oder ich hole mir das von ihm.»

Streit von Brian mit «Skorp808» begann auf Tiktok

Brian Keller habe angeboten, die Differenzen mit «Skorp808» im Boxring zu klären. Der Tiktoker habe das Angebot aber nicht angenommen, weshalb Brian nun die drastische Videobotschaft gepostet hat. 

Der Streit habe auf Tiktok seinen Anfang genommen. Wie «Skorp808» zuvor zu «Blick» sagte, habe er sich mit einem anderen Tiktoker zerstritten, der mit Brian befreundet sei. Der 29-Jährige habe danach begonnen, ihm in den sozialen Medien zu drohen. So soll Brian etwa ein Messer in die Kamera gehalten haben. Laut Brian sei das Ganze aber nur ein Werbegag. «Es ist alles nur Promotion für einen Boxkampf mit ihm», sagte er zuvor zu «Blick».

«Skorp808» hat auf seinem eigenen Profil als Reaktion auf Brians Auftritt vor seiner Wohnung ein Video gepostet, das zeigt, wie Brian auf einer Zürcher Strasse nach ihm ruft und ihn als «H*rensohn» betitelt. Ausserdem teilte er den «Blick»-Artikel von Brians ersten Drohungen und schreibt dazu «Tschau Brian!!!».

Brians Anwälte wollen sich nicht äussern

blue News hat bei den Anwälten von Brian Keller und dem User «Skorp808» für ein Statement angefragt. «Wir möchten uns zu diesem Zeitpunkt nicht zu den Geschehnissen äussern», sagt Dimitri Rougy, der als Sprecher des Anwaltsteams rund um Keller fungiert. «Skorp808» hat auf die Anfrage bislang nicht reagiert. 

Laut dem Zürcher Rechtsanwalt Dr. iur. Kenad Melunovic Marini können die Aussagen von Brian durchaus strafrechtlich relevant sein. Er weist aber darauf hin, dass man die Nachrichten im Kontext anschauen müsste: «Wesentlich scheint mir, dass der Kontext den Inhalt der Videonachrichten wie auch das Verhalten in strafrechtlicher wie auch strafprozessualer Hinsicht relativiert.» Der Influencer «Skorp808» könnte aber sicher Anzeige gegen Keller erstatten.

Brian Keller gilt nach jahrelanger medialer Aufmerksamkeit für seinen Fall als der berühmteste Häftling der Schweiz. Nach rund 7,5 Jahren wurde Brian Keller am 10. November auf Bewährung aus der Haft entlassen.