MusikX-Post von Regierungspräsident Müller wird im Parlament zum Thema
hn, sda
14.5.2024 - 10:15
Der Post auf der Plattform X (ehemals Twitter) von Regierungspräsident Philippe Müller zum Eurovision Song Contest (ESC) wird nun auch im bernischen Kantonsparlament zum Thema. Mit seiner Partei hat Müller das Heu in Sachen ESC derweil auch nicht auf der gleichen Bühne.
14.05.2024, 10:15
14.05.2024, 16:34
SDA
Die FDP Kanton Bern gab am Dienstagabend ihrer Freude über den Sieg von Nemo am ESC Ausdruck. Er erfülle die Partei «mit unglaublichem Stolz und Freude», heisst es in einer Mitteilung. Die Freisinnigen kündigten an, dass sie sich «entschlossen dafür einsetzen», dass der ESC 2025 im Kanton Bern stattfindet.
Die Veranstaltung ist aus Sicht der FDP «eine einmalige Gelegenheit für unsere Region». Der Musik-Wettbewerb biete nicht nur eine einzigartige Plattform für Kultur und Unterhaltung, sondern sei auch ein bedeutender Impulsgeber für die lokale Wirtschaft, den Tourismus und die Gesellschaft.
«ESC bleib fern von Bern!»
Ganz anders FDP-Regierungspräsident Philippe Müller. Dieser hatte nur Stunden nach Nemos Sieg in Malmö auf der Social Media Plattform X (ehemals Twitter) einen Beitrag abgesetzt, dass ein Schweizer den «seit Jahren durch und durch korrupten ESC» gewonnen habe. Den Post schloss Müller mit dem Satz: «ESC: Bleib' fern von Bern!»
Einen Beweis für seine Annahme, der ESC sei korrupt, legte Müller in seinem Beitrag nicht vor. Regierungssprecher Reto Wüthrich liess daraufhin verlauten, Müller habe auf der Plattform X seine persönliche Meinung wiedergegeben. Müller wolle sich nicht weiter zum Thema äussern.
Beweise verlangt
Der Post verursachte einigen Wirbel. Jetzt wird er auch im Berner Kantonsparlament zum Thema. GFL-Grossrat Manuel C. Widmer verlangt mit einer dringlichen Interpellation Auskunft.
Widmer will wissen, welche Beweise Müller dafür habe, dass der Eurovision Song Contest (ESC) «seit Jahren durch und durch korrupt ist». Weiter will der GFL-Grossrat von der Regierung auch wissen, ob sie als ganzes den ESC nicht in Bern haben will.
Er befürchte, dass Müller mit seinem Post Türen zugeschlagen haben könnte, die schwer wieder zu öffnen seien, schreibt Widmer in seiner Interpellation. Widmer will schliesslich auch wissen, ob es jedem Regierungsmitglied unbenommen sei, in den Sozialen Medien einer offiziellen Meinung der Regierung zu widersprechen oder einer Entscheidung vorzugreifen.
Unterstützung erhält Müller derweil vom Präsidenten der Jungen SVP Schweiz, Nils Fiechter. Dieser kündigte seinerseits einen Vorstoss im Grossen Rat an, dass der ESC nicht im Kanton Bern stattfinden soll.
Interesse anderer Städte
Auch der Regierungsrat dürfte sich in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch mit dem Thema befassen. Ohne die Unterstützung des Kantons wäre eine Ausrichtung des ESC im Jahr 2025 in einer Berner Stadt nicht denkbar.
Das Siegerland am ESC richtet in der Regel den nächsten Wettbewerb aus. Nemo stammt aus Biel. Die Stadt verfügt aber allein kaum über genügend Infrastruktur, um einen solchen Event zu stemmen. Im Gespräch ist daher Bern oder allenfalls ein Tandem mit Bern und Biel. Auch andere Schweizer Städte dürften Interesse an der Austragung des ESC haben. Entschieden ist aber noch nichts.
Der ESC ist längst auch ein namhafter Wirtschaftsfaktor geworden. Um die 62 Millionen Franken brachte der Event dem Austragungsort Liverpool 2023 ein. Allerdings kostet die Ausrichtung auch eine Stange Geld. Die SRF will per Bieterverfahren die Schweizer Gastgeberstadt auswählen.
Regierungspräsident Philippe Müller stand unlängst nach einem Beitrag der SRF-Sendung «Kassensturz» wegen kleinlicher Spesenverrechnungen in den Schlagzeilen. Er wies die Vorwürfe zurück.
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit
Bei bestem Wetter haben in Zürich Hunderttausende mit grosser Ausgelassenheit eine der grössten Techno-Partys der Welt gefeiert. Ab dem frühen Samstagnachmittag zogen bei der Street Parade 28 Love Mobiles durch Schweizer die Banken-Metropole.
Bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz haben 83 Länder und Organisationen am Sonntag die gemeinsame Abschlusserklärung unterstützt. Österreich ist unter den zustimmenden Staaten, auch Deutschland und die USA.
Rund 100 pro-palästinensiche Studentinnen und Studenten haben am Donnerstagabend die Eingangshalle eines Universitätsgebäudes in Lausanne besetzt. Die Unileitung nahm Gespräche mit ihnen auf und sah zunächst von einer Räumung ab.
02.05.2024
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit