Ex-Kommandant der Schweizergarde Daniel Anrig soll Mann mit Kettensäge bedroht haben

dmu

15.5.2024

Daniel Anrig war von 2008 bis 2015 Kommandant der Schweizergarde im Vatikan. (Archivbild vom 5. Mai 2013)
Daniel Anrig war von 2008 bis 2015 Kommandant der Schweizergarde im Vatikan. (Archivbild vom 5. Mai 2013)
Keystone

Daniel Anrig, der ehemalige Gemeindeschreiber von Zermatt und Ex-Kommandant der Schweizergarde, steht heute vor dem Bezirksgericht Meilen ZH. Er soll mit einer Kettensäge einen Mann bedroht haben.

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15.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Daniel Anrig muss sich heute wegen Drohung und falscher Anschuldigung vor dem Bezirksgericht Meilen ZH verantworten.
  • Er soll beim Haus seiner Partnerin und der gemeinsamen Tochter eine Kettensäge aufgedreht und damit einen anderen Mann bedroht haben.
  • Der 52-Jährige ist ehemaliger Gemeindeschreiber von Zermatt und Ex-Kommandant der Schweizergarde im Vatikan.

Er war Gemeindeschreiber von Zermatt und ehemaliger Kommandant der Schweizergarde: Daniel Anrig. Am Mittwoch muss er sich wegen Drohung und falscher Anschuldigung vor dem Bezirksgericht Meilen ZH verantworten. Er soll einen Mann mit einer Kettensäge bedroht haben.

Laut Anklageschrift soll er im November 2022 eine Kettensäge mit 50 Zentimeter Schnittlänge im Garten eines Einfamilienhauses an der Zürcher Goldküste aufgedreht haben. Gemäss «Blick» handelt es sich bei den Bewohnerinnen des Hauses um Anrigs damalige Partnerin und die gemeinsame Tochter.

Anrig soll mit der Säge auf Vollgas zum Hauseingang und Küchenfenster gegangen sein, schreibt die Staatsanwaltschaft. Ein Mann habe sich ihm genähert und ihm zugerufen, er solle die Kettensäge weglegen. Daraufhin sei ihm Anrig mit der laufenden Säge entgegenkommen und habe ihn bedroht.

Auf Wunsch des Papstes ersetzt

Der 52-Jährige sorgte in der Vergangenheit einige Male für Schlagzeilen. Letztmals, als er Ende 2022 verschwand und für drei Monate in Untersuchungshaft musste.

Bereits 2020 wurde Anrig angeklagt, weil er gedroht haben soll, sich selbst, seine Ex-Geliebte und den gemeinsamen Sohn zu töten. Das Bezirksgericht verurteilte ihn wegen Nötigung. Er zog den Fall ans Obergericht Zürich, wo er weiter hängig ist.

2008 wurde er zum Kommandanten der Schweizergarde im Vatikan ernannt. Kurz nach seiner Ernennung liess er sich auf dem Kasernenareal ein Luxusapartment bauen. 2015 musste er auf Wunsch des Papstes seinen Posten räumen.

Polizisten fesselten Asylbewerber

Zuvor war er als Chef der Kriminalpolizei und als Kommandant der Kantonspolizei Glarus tätig. Auch damals sorgte 2003 eine Hausdurchsuchung in einem Asylheim für mediale Aufmerksamkeit: Polizisten fesselten die Asylbewerber an Händen und Füssen und fotografierten sie mit einem Stoffsack über dem Kopf und mit Nummern versehen.

Die Staatsanwaltschaft fordert für Daniel Anrig eine Busse von 1000 Franken und eine bedingte Haftstrafe von 10 Monaten mit einer zweijährigen Probezeit. Während dieser soll er sich einer Psychotherapie unterziehen müssen. Seine Verteidigung fordert einen Freispruch. Es gilt die Unschuldsvermutung.