Die USA brauchen Hilfe aus Japan, um ihre dezimierten Raketenarsenale wieder aufzufüllen und Kriegsschiffe zu reparieren. Das sagte der US-Botschafter in Tokio, Rahm Emanuel. Hintergrund sind die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine sowie Washingtons Bemühen, weiterhin zu einer glaubhaften militärische Abschreckung im Indopazifik in der Lage zu sein.
«Es ist klar, dass die militärisch-industrielle Basis der Vereinigten Staaten nicht alle strategischen Herausforderungen und Verpflichtungen, die wir haben, erfüllen kann», sagte Emanuel. Die USA und Japan halten in dieser Woche ihre ersten Gespräche über einen Ausbau der militärisch-industriellen Zusammenarbeit seit einer entsprechenden Vereinbarung zwischen Japans Ministerpräsident Fumio Kishida und US-Präsident Joe Biden im April ab.
In Tokio tauschen sich dazu der US-Unterstaatssekretär für Beschaffung und Instandhaltung, William LaPlante, und sein japanischer Amtskollege Masaki Fukasawa, Leiter der Regierungsagentur für Beschaffung, Technologie und Logistik, aus.
Sie haben sich bereits darauf verständigt, Arbeitsgruppen für die gemeinsame Raketenproduktion und die Instandhaltung und Reparatur von Schiffen der US-Marine und Flugzeugen der US-Luftwaffe in der Region einzurichten, wie das japanische Verteidigungsministerium mitteilte. Eine Gruppe soll zudem über die Stärkung der Lieferketten diskutieren.
Heute hielten die beiden Länder das erste Treffen der Arbeitsgruppe für Werftreparaturen ab, die US-Schiffsbauern dabei helfen soll, sich auf neue Schiffe zu konzentrieren, während Reparaturen in Japan vorgenommen werden. Dies soll für grössere Effizienz und Abschreckung sorgen.
Fukasawa sagte bei dem Treffen, er hoffe, dass dadurch auch die japanische Verteidigungsindustrie gestärkt werde. Die Gespräche fallen in eine Zeit, in der China mit zunehmendem Selbstbewusstsein seinen Machtanspruch in der Indopazifik-Region geltend macht.