Digitale Beichte Dieser AI-Pfarrer hat etwas gar liberale Vorstellungen

Im Zeitalter der Digitalisierung versucht auch die katholische Kirche, mit innovativen Ansätzen Schritt zu halten. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür war der Versuch der Organisation Catholic Answers, einen künstlichen Intelligenz-Chatbot, genannt Father Justin, einzuführen.

Martin Abgottspon

29.4.2024

Martin Abgottspon

Dieser sollte interessierten Gläubigen und Neugierigen Fragen zum Katholizismus beantworten. Jedoch sorgte die KI schnell für Kontroversen durch ihre unerwarteten und teilweise bedenklichen Antworten.

Father Justin war ursprünglich als digitale Priesterfigur konzipiert, komplett mit einer künstlich erschaffenen Hintergrundgeschichte, um ihm mehr Glaubwürdigkeit und Kontext zu verleihen. Jon Sorensen, COO von Catholic Answers, erklärte gegenüber der katholischen Nachrichtenseite The Pillar, dass es zu Missverständnissen kam, da einige Nutzer nicht erkannten, dass es sich bei Father Justin um eine KI und nicht um einen echten Menschen handelt.

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Zu den kurioseren Vorfällen gehörte eine Antwort von Father Justin auf die Frage, ob man ein Baby im Notfall auch mit Gatorade taufen könne – worauf die KI mit «Ja» antwortete. Noch bedenklicher war, dass der KI-Priester sich dazu bereit erklärte, Beichten abzunehmen und sogar Absolution zu erteilen. Ein Schritt, der deutlich macht, wie KI-Technologie unbeabsichtigt traditionelle und sakrale Grenzen überschreiten kann.

Aufgrund dieser Vorfälle hat Catholic Answers beschlossen, das Konzept des KI-Priesters zu überdenken. In einem ersten Reaktionsschritt wurde aus Father Justin schlicht «Justin» gemacht, womit der priesterliche Hintergrund vorerst entfernt wurde. In den nächsten Tagen soll eine komplett neue Figur präsentiert werden, die keine priesterlichen, sondern lediglich laizistische Züge tragen wird.