«Final Fantasy 7 Rebirth»Ein erster Lichtblick im bisher eher schwachen Gaming-Jahr
Martin Abgottspon
22.2.2024
Das Remake von «Final Fantasy 7» gilt als eine der besten Neuauflagen der Videospielgeschichte. Mit der Fortsetzung von «Rebirth» untermauern die Entwickler jetzt noch einmal, warum das so ist.
M. Abgottspon
22.02.2024, 15:00
Martin Abgottspon
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Mit «Final Fantasy 7 Rebirth» erscheint am 29. Februar die Fortsetzung des gefeierten Remakes.
Beim Weltendesign und auch beim Kampfsystem haben die Entwickler nochmal viel Herzblut reingesteckt.
Fans der Serie sollten sich den Titel auf keinen Fall entgehen lassen. Aber auch neue Spieler werden dank Rückblenden und Tutorials gut ins Spiel eingeführt.
Wer gute Games aus alten Zeiten neu auflegen will, braucht viel Fingerspitzengefühl. Es geht darum, die Essenz der Originale beizubehalten und gleichzeitig frischen Wind und eine zeitgemässe Optik und Soundkulisse in die Remakes zu integrieren.
Den Entwicklern von «Final Fantasy 7» ist das vor vier Jahren zweifelsfrei gelungen. Das Remake wurde mit Bestnoten überhäuft und das obwohl sich das Spielestudio sogar getraut hat, das Kampfsystem im Kern zu überarbeiten und die klassischen Rundenkämpfe in die Moderne zu überführen.
Der Spagat ist gelungen und sollte erst der Anfang sein. Denn erst jetzt erscheint am 29. Februar mit «Rebirth» der zweite Teil des Remakes und hier legen die Entwickler nochmal eine gute Schippe drauf.
Welten öffnen sich
Während sich der Vorgänger noch ziemlich streng an den linearen Ablauf gehalten hat, tun sich in «Rebirth» jetzt sprichwörtlich ganze Welten auf. In einer umfassenden Geschichte, die bis bis hin zur Vergessenen Stadt führt, erkundet man in einzelnen Kapiteln immer wieder völlig offene Gebiete und begibt sich auf Erkundung durch weite Graslandschaften, Höhlen und Sumpfgebiete.
Die zahlreichen Nebenmissionen und Forschungsaufgaben sind mit der Zeit zwar etwas repetitiv, aber die tollen Kulissen und teils witzigen Begegnungen machen das mehr als nur wett. Ausserdem lassen sich durch die Side-Quests auch wertvolle Belohnungen erbeuten, die insbesondere für die höheren Schwierigkeitsgrade fast schon unerlässlich sind.
Ein Traum für Taktikfüchse
Das Kampfsystem bleibt seinem Vorgänger zwar treu, erhält durch neue Elemente wie die Synchro-Attacken aber eine zusätzliche strategische Tiefe. Diese Angriffe, bei denen Charaktere ihre Kräfte kombinieren, bieten nicht nur visuelle Spektakel, sondern auch eine taktische Vielfalt, die das Kampferlebnis nochmal zusätzlich bereichern.
Ergänzt wird das ganze mit Talentbäumen für die einzelnen Charaktere, mit denen man auch bestimmte Gruppenkonstallationen gezielt stärken kann. Sie dienen aber ebenso dazu, am Fähigkeiten-Repertoire der Figuren rund um Hauptprotagonist Cloud Strife zu schrauben und den Fokus beispielsweise doch auf etwas mehr Heilung zu legen als bloss brachial mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.
Gepaart mit all den erlernbaren Waffenattributen und Materia sind den taktischen Vielfalten keine Grenzen gesetzt. Für Anfänger mag das im ersten Moment etwas überwältigend wirken, wer sich aber einmal mit den Kernmachaniken des Kampfgeschehens vertraut gemacht hat, wird die vielfältigen Möglichkeiten umso mehr zu schätzen wissen.
Ein Erlebnis wie im Kino
Wo «Final Fantasy 7: Rebirth» ganz besonders glänzt, ist aber das Storytelling. Schon beim letzten Teil der Hauptgeschichte von «Final Fantasy 16» wurde die Geschichte von mehr als 10 Stunden Videosequenzen begleitet. Bei «Rebirth» ist die epische Inszenierung zwar nicht ganz so gewaltig und dennoch machen die Sequenzen das Abenteuer zu einem wahren Blockbuster.
Nur schon der Anfang mit einer Rückblende und tiefen Einblicken in Clouds Vergangenheit erzeugen eine extrem tiefe Atmosphäre und lassen einen so richtig in die Story eintauchen. Das Spiel bietet zudem alternative Dialogoptionen und eine optionale Zusammenfassung des ersten Teils, was den Einstieg für neue Spieler erleichtert.
Neben der Hauptgeschichte und den Nebenmissionen bietet «Rebirth» ausserdem noch eine Vielzahl an Minispielen und anderen Aktivitäten, die das Spielerlebnis bereichern und abwechslungsreich machen. Bestes Beispiel dafür ist das Sammelkartenspiel «Blut der Königin», mit welchem man sich in den grossen Städten auch schnell mal einige Stunden um die Ohren schlagen kann.
Zum Zeitpunkt der Spielekritik hat der Autor rund 20 Stunden im Spiel verbracht und dieses noch nicht beendet.