Bayern-Ehrenpräsident Hoeness kritisiert Tuchels Umgang mit jungen Spielern: «Hat eine andere Einstellung»

lbe

27.4.2024

Auch mit 72 Jahren gehört Uli Hoeness beim FC Bayern zu den Entscheidungsträgern.
Auch mit 72 Jahren gehört Uli Hoeness beim FC Bayern zu den Entscheidungsträgern.
Bild: Imago

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeness spricht in einem Interview Klartext zur laufenden Trainersuche, den Grund für das Aus von Thomas Tuchel und macht seinen nach wie vor grossen Einfluss geltend.

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27.4.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Uli Hoeness spricht in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeine» Klartext, verrät Details zur laufenden Trainersuche und macht seinen grossen Einfluss geltend.
  • Dem Noch-Trainer Thomas Tuchel macht Hoeness keinen Vorwurf, sagt aber auch: «Er hat eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann.»

Uli Hoeness hat sich offiziell seit 2009 aus dem operativen Geschäft des FC Bayern zurückgezogen. Seit 2019 ist er auch nicht mehr Klubpräsident. Und trotzdem nimmt er als einer von neun Aufsichtsräten und Ehrenpräsident viel Einfluss auf die wichtigen Entscheidungen. «Mitreden werde ich immer, sonst müsste man mich rausschmeissen», sagt Hoeness in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeine».

Nach eigener Aussagen ist der 72-Jährige nach wie vor in engem Austausch mit der sportlichen Leitung um Max Eberl und Christoph Freund, sowie mit dem Präsidenten Herbert Hainer, dem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen und dem Finanzvorstand Michael Diederich. «Da diskutieren wir, und wenn einer der Entscheider zum Beispiel den neuen Trainer überhaupt nicht ertragen kann, dann kommt er nicht», erklärt Hoeness. «Aber dieses Recht habe nicht nur ich, das haben Herbert Hainer und die anderen auch.»

«Ein Pingpongspiel, das des FC Bayern unwürdig ist»

Honess bestätigt, dass Ralf Rangnick in der laufenden Trainersuche der Bayern nach Xabi Alonso und Julian Nagelsmann nur die dritte Wahl ist – und teilt gegen die Medien aus: «Das Pingpongspiel, das von der ein oder anderen Zeitung veranstaltet wird, ist des FC Bayern unwürdig. Und es ist auch nicht so, dass wir gleichzeitig mit drei Leuten verhandelt hätten. Das tun wir nicht. Erst wenn der eine Kandidat absagt, wird mit dem nächsten gesprochen.»

An den Gerüchten um Gespräche mit Zinédine Zidane sei nichts dran. «Ich bin überzeugt, mit dem hat kein Mensch gesprochen», stellt Hoeness klar und sagt zum Korb von DFB-Trainer Julian Nagelsmann: «Wenn Deutschland bei der EM erfolgreich ist, war es die richtige Entscheidung von Julian. Wenn er scheitert, ist es eine Katastrophe.»

Kein Vorwurf an Tuchel

Den scheidenden Bayern-Trainer Thomas Tuchel nimmt der Ehrenpräsident in Schutz. «Ich mache Thomas Tuchel keinen Vorwurf, er war häufiger bei mir zum Abendessen am Tegernsee, ich verstehe mich sehr gut mit ihm», sagt Hoeness, unterstreicht zugleich aber: «Er hat eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen. Ich meine, man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben.»

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