Israel Bericht: Festnahmen bei Polizeieinsatz gegen Uni-Protestcamp in LA

SDA

2.5.2024 - 15:30

Die Polizei durchbricht eine Absperrung, die von pro-palästinensischen Demonstranten auf dem UCLA-Campus errichtet wurde. Foto: Jae C. Hong/AP/dpa
Die Polizei durchbricht eine Absperrung, die von pro-palästinensischen Demonstranten auf dem UCLA-Campus errichtet wurde. Foto: Jae C. Hong/AP/dpa
Keystone

Nach der Räumung von propalästinensischen Protesten an der Columbia-Universität in New York ist die Polizei auch in Los Angeles gegen ein Zeltlager auf dem Campus der University of California in Los Angeles (UCLA) vorgerückt.

2.5.2024 - 15:30

Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge rissen Beamte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) aufgestellte Barrikaden nieder. Laut dem TV-Sender CNN wurden Dutzende Demonstranten festgenommen und abgeführt.

Die Behörden hatten das Camp auf dem Gelände der UCLA am Mittwochabend (Ortszeit) als «rechtswidrige Versammlung» deklariert. Um das verbarrikadierte Zeltlager hatten sich nach Angaben der «Los Angeles Times» in der Folge mehrere Tausend Protestierende eingefunden, die sich den Einsatzkräften entgegenstellten und sie zunächst von dem Camp zurückgedrängt hatten. Schon in der vorangegangenen Nacht war es zu Gewalt gekommen, als Anhänger der Gegenseite eigenhändig versucht hatten, das Protestcamp einzureissen.

Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und für eine Solidarität mit den Palästinensern sind in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten hochgekocht. Meist geht es dabei um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen. Während einige jüdische Studierende an diesen Protesten teilnehmen, fühlen sich andere bedroht und bleiben den Campussen fern.

Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor – die Islamistenorganisation spricht Israel das Existenzrecht ab und hat den Gaza-Krieg mit einem beispiellosen Massaker am 7. Oktober ausgelöst. Ihnen gegenüber stehen vielerorts Proteste, die sich mit der israelischen Seite solidarisieren und eine Freilassung der von der Hamas noch immer gefangen gehaltenen Geiseln fordern. Antisemitische Taten waren seit dem 7. Oktober an den Campussen angestiegen. Islamophobe Übergriffe ebenfalls.

SDA