Die Schweizer feiern im WM-Riesenslalom einen Doppelsieg. Marco Odermatt gewinnt Gold vor Loïc Meillard. Der nach dem ersten Lauf klar führende Österreicher Marco Schwarz wird Dritter.
Die Österreicher durften sich bei der WM zwar auf den ersten Blick über mehr Medaillen freuen als die Schweizer. Doch während bei Swiss-Ski die sieben Medaillen mit drei Mal Gold, drei Mal Silber und einmal Bronze die Bilanz mehr als sehenswert ist, hat der ÖSV trotz neun Medaillen weder einen Weltmeister noch eine Weltmeisterin. So führt die Schweiz den Medaillenspiegel gemäss FIS-Auswertung auch an, während sich Österreich mit dem neunten Platz begnügen muss.
Zu allem Übel verpasste die stolze Ski-Nation gleich sieben Mal «das Stockerl» – in der Endabrechnung ergibt der undankbare 4. Platz «Blech» statt Medaille. Im Riesenslalom traf es beim Schweizer Doppelsieg Stefan Brennsteiner, der knapp neben dem Podium landete. «Heute» taufte den Pechvogel unbarmherzig in «Blechsteiner» um.
Feller und Brennsteiner uneinig
Ein solches Schicksal wollte sich Manuel Feller wohl ersparen. Die Medaille lag für den 30-Jährigen – nach dem ersten Durchgang auf Platz 5 – im 2. Lauf zum Greifen nah, doch ein Fehler im Zielhang kostete ihn eine Top-Platzierung – Feller schied aus. Der Tiroler hielt gegenüber ORF fest: «Ich habe alles versucht, es zählt eben nur Eins, Zwei und Drei. Ich kann mir nichts vorwerfen.»
Feller weiter: «Ich habe nicht viel verloren. Wenn ich meine Fahrt anschaue, wäre es genau Platz vier geworden. Das hätte mich noch mehr gewurmt. Das würde mich noch mehr anzipfen (ugs. für ärgern).»
Die Aussagen seines Teamkollegen verstimmten Brennsteiner: «Es tut mir leid, Manuel. Das ist völliger Blödsinn. Ein gutes Rennen ist schon sehr viel mehr wert. Es ist ein guter Tag – mit einem leicht bitteren Ausgang.»
Brennsteiner betont: «Es war definitiv eine gute Leistung. Es war mein bestes Rennen heuer. Es ist bitter, dass man so knapp am Podium vorbeifährt», meint Brennsteiner.
Immerhin etwas Freude machte dem ÖSV Marco Schwarz, der sich den dritten Rang und damit Bronze holte.