Seit 46 Jahren im All Voyager 1 kommuniziert nicht mehr mit der Erde

tgab

14.12.2023

Künstlerische Darstellung, wie die Raumsonde Voyager 1 der NASA in den interstellaren Raum eindringt, in bisher unbekannte Weiten des Alls.
Künstlerische Darstellung, wie die Raumsonde Voyager 1 der NASA in den interstellaren Raum eindringt, in bisher unbekannte Weiten des Alls.
imago stock&people

So weit wie die Raumsonde Voyager 1 der NASA ist noch kein Raumfahrzeug ins All vorgestossen. Nun scheint die knapp 50 Jahre alte Technik an ihre Grenzen zu stossen. Das System hat sich aufgehängt.

tgab

14.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im September 1977 startete die Raumsonde Voyager 1 der NASA ihre Reise in den Weltraum. Inzwischen ist das Raumfahrzeug am äusseren Rand unseres Sonnensystems unterwegs.
  • Nun macht die beinahe 50 Jahre alte Technik Probleme. Das Flugdatensystem hat sich scheinbar auf automatische Wiederholung umgestellt.
  • Zwar kann die Sonde von der Erde aus noch Befehle empfangen, jedoch keine verwertbaren Daten mehr zurücksenden. Die NASA-Techniker hoffen, das Problem beheben zu können.

Bei der Raumsonde Voyager 1 der NASA ist ein Computerfehler aufgetreten, der zu einer Kommunikationsstörung zwischen der 46 Jahre alten Sonde und ihrem Missionsteam auf der Erde geführt hat, berichtet «CNN». Ingenieure versuchen demnach derzeit das Problem zu lösen, während die alternde Raumsonde unbekanntes kosmisches Territorium entlang der äusseren Bereiche des Sonnensystems erkundet.

Voyager 1 ist mit einer Entfernung von etwa 24 Milliarden Kilometern derzeit das am weitesten von der Erde entfernte Raumfahrzeug. Ursprünglich für eine Lebensdauer von fünf Jahren ausgelegt, sind Voyager 1 und sein Zwilling Voyager 2 die beiden Raumsonden mit der längsten Betriebszeit in der Geschichte. Voyager 1 begann seine Reise in den Weltraum am 5. September 1977. Doch der unerwartet lange Einsatz führt nun zu technischen Herausforderungen.

In einer Schleife gefangene Daten

So verfügt die Raumsonde über drei Bordcomputer, darunter ein Flugdatensystem, das Informationen von den wissenschaftlichen Instrumenten des Raumfahrzeugs sammelt und sie mit technischen Daten bündelt, die den aktuellen technischen Zustand von Voyager 1 widerspiegeln. Das Kontrollteam auf der Erde empfängt diese Daten im Binärcode, also als Serie von Einsen und Nullen.

Nun scheint das Flugdatensystem von Voyager 1 auf automatische Wiederholung umgeschaltet zu haben. Das Missionsteam bemerkte das Problem erstmals am 14. November, als die Telekommunikationseinheit des Systems begann, ein sich wiederholendes Muster aus Einsen und Nullen zurückzusenden als wäre es in einer Schleife gefangen.

Das Raumschiff kann zwar weiterhin vom Missionsteam auf der Erde übermittelte Befehle empfangen und ausführen, ein Problem mit der Telekommunikation bedeutet jedoch, dass keine wissenschaftlichen oder technischen Daten von Voyager 1 mehr zur Erde zurückgesendet werden.

Das Missionsteam sandte am Wochenende Befehle an die Raumsonde, das Flugdatensystem neu zu starten, laut NASA sind jedoch noch keine verwertbaren Daten zurückgekommen...