Im Sommer 2023 verschwunden Ermittler finden Knochen des vermissten 2-jährigen Émile

SDA

31.3.2024 - 19:20

Im Juli 2023 ist der zweijährige Émile im Bergdorf Le Vernet verschwunden. Vor wenigen Tagen haben Ermittler*innen Knochen dort Knochen des Jungen gefunden (Bild vom 28. März 2024).
Im Juli 2023 ist der zweijährige Émile im Bergdorf Le Vernet verschwunden. Vor wenigen Tagen haben Ermittler*innen Knochen dort Knochen des Jungen gefunden (Bild vom 28. März 2024).
Bild: Imago/ABACAPRESS

Ermittler*innen haben im Bergdorf Le Vernet, Frankreich, Knochen gefunden. Die Gen-Analyse hat ergeben, dass sie vom im Sommer 2023 verschwundenen Émile stammen, der damals zwei Jahre alt war.

31.3.2024 - 19:20

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im Juli 2023 ist der zweijährige Émile im französischen Bergdorf Le Vernet verschwunden.
  • Vor wenigen Tagen haben Ermittler*innen in der Umgebung des Dorfs Knochen gefunden. Diese konnten mittels Gen-Analyse dem vermissten Buben zugeordnet werden.
  • Weitere Suchaktionen sind geplant.
  • Émiles Verschwinden hatte in Frankreich für grosses Entsetzen gesorgt.
  • «Schmerz und Kummer bleiben», heisst es in einer Mitteilung der Eltern, aus der Medien zitieren.

Dieser Text wurde zuletzt um 19.20 Uhr aktualisiert.

Traurige Gewissheit in Frankreich: Fast neun Monate nach dem spurlosen Verschwinden eines Zweijährigen haben Ermittler Knochen des Kindes gefunden. Wie es von der Gendarmerie hiess, entdeckte eine Person die Gebeine beim Spazierengehen in der Nähe des Bergdorfes Le Vernet. Die Gen-Analyse der Ermittler ergab am Sonntag nach Angaben der Staatsanwaltschaft Aix-en-Provence, dass es sich um Knochen des seit Anfang Juli vermissten Émile handelt. «Schmerz und Kummer bleiben», heisst es in einer Mitteilung der Eltern, aus den Medien zitieren. Berichten zufolge wurde der Schädel des Kindes gefunden. Spezialkräfte der Gendarmerie waren am Sonntag unterwegs, um das Gebiet um den Fundort weiter abzusuchen.

Émiles Verschwinden hatte in Frankreich für grosses Entsetzen gesorgt. Auch Monate später ist das mediale Interesse an dem Fall gross. Der zweieinhalb Jahre alte Junge war bei seinen Grosseltern im südfranzösischen Ort Le Vernet im Urlaub gewesen, als diese ihn am 8. Juli gegen Abend aus dem Blick verloren hatten. Bei den Grosseltern hielten sich zu dem Zeitpunkt auch etliche andere Verwandte auf. Zwei Zeugen hatten ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie das Kleinkind eine Strasse herunterlief.

Immer wieder hatte die Polizei in den Tagen und Wochen nach dem Verschwinden des Jungen mit einem Grossaufgebot die Umgebung abgesucht. Auch Leichenspürhunde durchkämmten das Gebiet. Die Fahnder durchsuchten Wohnungen in dem kleinen Dorf mit gerade einmal 125 Einwohnern. Erst am Donnerstag wurde der abgelegene Ort abgeriegelt, um den Tag des Verschwindens an Ort und Stelle nachzustellen. Die Fahnder ermitteln wegen Entführung und Freiheitsberaubung, schlossen aber auch einen Unfall nicht aus.

Die nun gefundenen Knochen sind der Zeitung «Le Parisien» zufolge unvollständig. Demnach wurde der Schädel des Jungen entdeckt. Das berichtete auch der Sender BFMTV. Die Todesursache des Kindes sei aber noch unklar, schrieb der Sender unter Berufung auf Ermittlerkreise. «Die nächsten 48 Stunden werden entscheidend sein», zitierte das Medium die Quelle. Unklar ist laut «Le Parisien» auch, ob die Knochen in einem Gebiet gefunden wurden, das Hunde bereits abgesucht hatten, oder nicht. Die Gebeine könnten auch erst später an den Ort gelangt sein, etwa durch starken Regen.

Der Bürgermeister des Ortes Le Vernet, François Balique, sagte dem Sender BFMTV über den Knochenfund: «Ich bin erleichtert, aber sehr traurig, weil ich gehofft hatte, dass man ihn lebend findet.» Von dem Fund am Vortag habe man im Ort nichts mitbekommen.

Émiles Familie wurde den beiden Medien zufolge am Morgen über den Knochenfund informiert. In einem Anwaltsschreiben, aus dem die Zeitung und der Sender zitieren, heisst es, die Eltern dankten den Menschen, die sie unterstützt hätten. «Auch wenn diese herzzerreissende Nachricht befürchtet wurde, ist nun die Zeit der Trauer, der Andacht und des Gebets.» Im Herbst hatte Émiles Mutter sich anlässlich des Geburtstags des Jungen mit einer Sprachnachricht an all jene gewandt, die etwas über das Verschwinden ihres Kindes wissen. «Sagen Sie uns aus Erbarmen, wo Émile ist!», sagte sie. «Geben Sie ihn uns zurück!»

SDA