Premiere auf dem ewigen Eis Riesenjet glückt Landung in der Antarktis

Von Vanessa Büchel

20.11.2023

Zum ersten Mal ist eine Boeing 787 am Südpol gelandet. Der Dreamliner von Norse Atlantic Airways brachte Forschende und wichtiges Equipment ins ewige Eis.

Von Vanessa Büchel

20.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am 15. November 2023 ist eine Boeing 787 in der Antarktis sicher gelandet.
  • Der Dreamliner von Norse Atlantic Airways brachte Wissenschaftler und Forschungsequipment zur norwegischen Forschungsstation Troll. 
  • Mit dem grossen Jet lässt sich deutlich mehr aufs Mal transportieren als mit mehreren kleinen Flugzeugen. 

Es ist ein Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte: Zum ersten Mal landete am 15. November 2023 eine Boeing 787 in der Antarktis. Der Dreamliner von Norse Atlantic Airways brachte 45 Personen, unter denen sich Wissenschaftler des Norwegischen Polarinstituts Troll befanden, von Kapstadt zum Südpol. Mit an Bord waren auch zwölf Tonnen Forschungsequipment, die für Troll und andere antarktische Stationen zum Einsatz kommen werden. 

Es ist nicht das erste Flugzeug, das am südlichen Ende der Welt landet. Eine Boeing 737 Max 8 flog bereits im Januar 2021 zum vereisten Kontinent. Doch der Anflug am 15. November bleibt eine Premiere: Denn es war bisher das grösste Flugzeug, das auf dem Flughafen der Troll-Forschungsstation ankam. Die Landung auf der 3206 Meter langen Eis-Piste ist eine rutschige Angelegenheit, wurde von Norse Atlantic Airways aber mit Bravour gemeistert.

Von Oslo nach Kapstadt und an den Südpol

Doch es gibt nicht nur Lob für die Mission, auch Kritik wurde laut. Viele fragten sich, ob es wirklich notwendig sei, einen solchen Riesenjet am Südpol landen zu lassen. Das norwegische Polarinstitut meldete sich zu Wort. Auf Instagram heisst es beispielsweise: «Das norwegische Polarinstitut begrüsst jedes Jahr 6-8 Flugzeuge unterschiedlicher Grösse auf dem Flugplatz Troll. #TrollAirfield ist von so hoher Qualität, dass es riesige Flugzeuge mit einer erheblichen Anzahl an Passagieren und schwerer Fracht aufnehmen kann. Das bedeutet, dass dies zu weniger Flügen und Schiffsverkehr führen kann, was zu einer Verringerung der Gesamtemissionen und des Umweltfussabdrucks in der Antarktis beitragen kann. Ein Meilenstein!» 

Eigentlicher Start der Mission war bereits am 13. November in Oslo. Von dort reiste die Boeing 787 nach Kapstadt, um während eines 40-stündigen Zwischenstopps zu pausieren. Anschliessend ging es von Südafrika aus in die Antarktis. Nach rund viereinhalb Stunden am Südpol trat der Dreamliner wieder seine Rückreise nach Kapstadt an.