Sie erschoss ihren Vierbeiner Trumps mögliche Vizepräsidentin will Bidens Hund töten lassen 

twei

6.5.2024

Die US-Republikanerin Kristi Noem vertritt einige radikale Positionen.
Die US-Republikanerin Kristi Noem vertritt einige radikale Positionen.
Bild: EPA/Michael Reynolds

Ende April schockte die US-Republikanerin Kristi Noem mit dem Geständnis, sie habe einst ihren Hund erschossen. Ähnlich markig fiel nun ihr Vorschlag aus, wie man Joe Bidens bissigen Hund bestrafen sollte.

twei

6.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Joe Bidens Schäferhund lehrte im Herbst mehreren Agenten des Secret Service Agenten das Fürchten und fügte ihnen Bisswunden zu.
  • Die Republikanerin Kristi Noem forderte im US-Fernsehen deswegen nun drastische Konsequenzen.
  • Noem schrieb zuletzt selbst Negativschlagzeilen, nachdem sie in ihrem Buch geschildert hatte, einst ihre Hündin erschossen zu haben.

Wenn es um das Thema Hunde geht, dann kennt Kristi Noem kein Pardon. Wer nun aber denkt, die aufstrebende Hardlinerin der US-Republikanerin sei vernarrt in des Menschen besten Freund, der irrt gewaltig. Weil sie in ihrem Buch «No Going Back» unverblümt schilderte, vor Jahren eine laut Noem «untrainierbare Hündin» mit einer Kugel hinrichtete, prasselte auf die Gouverneurin von South Dakota Kritik von allen Seiten ein.

Deswegen zurückzurudern kommt für die potenzielle Vizepräsidentin unter einer erneuten Präsidentschaft Donald Trumps aber gar nicht infrage. Stattdessen holte die Politikerin nun zu einer weiteren aufsehenerregenden Parole aus. Dabei nahm sie den amtierenden Präsidenten Joe Biden ins Visier – oder besser gesagt dessen Vierbeiner: den Schäferhund Commander.

Der Hund hatte es im vergangenen Herbst selbst zu unrühmlicher Bekanntheit gebracht, nachdem er mehrere Agenten des Secret Service blutig gebissen hatte. Das wiederum solle nun Konsequenzen haben, so Kristi Noem in der CBS-Sendung «Face The Nation» – und brachte eine Erschiessung des Tieres ins Spiel.

«Wie viele Menschen müssen angegriffen werden?»

«Joe Bidens Hund hat 24 Secret-Service-Mitarbeiter angegriffen», führte sie im Gespräch mit Interviewpartnerin Margaret Brennan aus. «Wie viele Menschen müssen angegriffen und gefährlich verletzt werden, bevor man eine Entscheidung über einen Hund trifft?»

Die Bemerkung über Bidens Vierbeiner passt zu den generell hartgesottenen Einstellungen Noems gegenüber Tieren. Für Entrüstung hatte nicht nur ihre Beschreibung gesorgt, wie sie ihren damals 14 Monate alten Deutsch Drahthaar Chester erschoss. Einst hatte die Politikerin auch unverblümt davon berichtet, eine Ziege getötet zu haben. Das «Vergehen» des Tieres: Es sei gemein gewesen und habe Noems Kinder verfolgt.

Donald Trump strebt die Rückkehr ins Weisse Haus an – mit Kristi Noem an seiner Seite?
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Bild: AP Photo/Jeff Dean

Selbst konservativer Kommentator kritisiert Noem

Nach der Veröffentlichung ihres Buches wurde Noem hart kritisiert – auch aus den eigenen Reihen. Der konservative Kommentator Tomi Lahrenco merkte kritisch an: «Es gehört nicht zum ländlichen Leben oder zur Landwirtschaft, Hunde zu erschiessen.» In den sozialen Netzwerken wurden Vergleiche der Politikerin mit Cruella de Vil, der Bösewichtin aus dem Disney-Klassiker «101 Dalmatiner», laut.

«Ich bin mir nicht sicher, was dümmer war: die Tatsache, dass sie den Hund ermordet hat, oder die Tatsache, dass sie dumm genug war, dies in einem Buch zu veröffentlichen», wütete Joan Payton vom German Wirehaired Pointer Club of America. Noem habe es schlichtweg an Geduld mit der «hochenergetischen» Rasse gefehlt.

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Im Weissen Haus wurde Kokain gefunden.
Patrick Semansky/AP/dpa

Reynold Nesiba, der die demokratische Minderheit im Senat von South Dakota führt, unterstellte seiner Polit-Kontrahentin derweil politisches Kalkül. Die vermeintliche Enthüllung habe hinter den Kulissen schon jahrelang die Runde gemacht. «Sie wusste, dass dies eine politische Schwachstelle war», vermutete Nesiba, Noem habe nur verhindern wollen, dass jemand anderes die Geschichte nutzt, um Stimmung gegen sie zu machen. «Warum sonst sollte sie darüber schreiben?», so Nesiba.