«Eine dominante Persönlichkeit» Pablo Bentancur – Unruheherd und Segen für die AC Bellinzona

Von Jüri Christen

26.4.2024

Pablo Bentancur - Unruheherd und Segen für die AC Bellinzona

Pablo Bentancur - Unruheherd und Segen für die AC Bellinzona

Die AC Bellinzona kommt nicht zur Ruhe. Ein ehemaliger Spieler und ein Lokaljournalist erklären die Problematik des einstigen Spitzenvereins.

26.04.2024

Die AC Bellinzona kommt nicht zur Ruhe. Der ehemaliger Spieler Gürkan Sermeter und ein Lokaljournalist erklären die Problematik des einstigen Spitzenvereins.

Von Jüri Christen

2013 kommt es bei der AC Bellinzona zum grossen Knall: Der Verein geht Konkurs, muss aus der Challenge League absteigen und in der 2. Liga Inter von ganz vorne beginnen. Obwohl sich die Tessiner aufraffen und seit zwei Jahren zurück in der Challenge League sind, kommt der Klub aufgrund zahlreicher interner Wechsel nie zur Ruhe.

«Der Verein wird nur von zwei, drei Leuten unterstützt. Somit sind die finanziellen Mittel beschränkt», erklärt der Tessiner Sportjournalist Massimo Solari im Gespräch mit blue Sport. «Und dann ist da noch Pablo Bentancur. Eine dominante Persönlichkeit. Er hat in den letzten Jahren auch immer mehr die Rolle des Trainers eingenommen, statt nur die des Präsidenten. Das führte zu den vielen Trainerwechseln.»



«Lugano hat Bellinzona den Rang abgelaufen»

Der Klub hat lokal in den letzten Jahren enorm an Bedeutung verloren. «Lugano hat Bellinzona den Rang abgelaufen in den letzten Jahren», sagt auch Ex-Profi Gürkan Sermeter und erinnert sich an seine Zeit bei Bellinzona zwischen 2008 und 2012. «Früher war es so, dass die Lugano-Spieler an unsere Matches in der Super League gekommen sind. Jetzt weiss ich nicht, ob die Jungs von Bellinzona ab und zu einen Super-League-Match von Lugano schauen gehen.»

Damit Bellinzona wieder in der obersten Schweizer Liga für Furore sorgen kann, müssen sich für Massimo Solari die Rahmenbedingungen ändern. «Die Zukunft wird sicher in der Challenge League sein, sie haben die Lizenz dafür erhalten. Wenn es einen Wechsel bei den Besitzern geben wird, dann würde sich viel ändern – sei es bei den Spielern oder beim technischen Team», sagt Solari. «Wenn aber niemand kommt, um den Verein zu führen und die Familie Bentancur bleibt, dann gibt es in nächster Zeit keine grossen Veränderungen.»