Bayerns Kandidatenliste wird kleiner Alonso, Nagelsmann und Rangnick sind weg – kommt Favre zum Handkuss?

Linus Hämmerli

2.5.2024

Kommt Lucien Favre nach der Absage von Ralf Rangnick zum Handkuss beim FC Bayern?
Kommt Lucien Favre nach der Absage von Ralf Rangnick zum Handkuss beim FC Bayern?
Bild: IMAGO/Sipa USA

Dem FC Bayern München laufen die Wunschkandidaten davon. Kommt Lucien Favre nun zum Handkuss? Eine Übersicht möglicher Tuchel-Nachfolger.

Linus Hämmerli

2.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der FC Bayern München muss auf seiner Trainersuche die nächste Absage verkraften. Ralf Rangnick bleibt Trainer von der österreichischen Nationalmannschaft.
  • Die Liste der möglichen Tuchel-Nachfolger wird kleiner. Lucien Favre könnte als Übergangslösung ins Spiel kommen.
  • Auch Zinédine Zidane ist auf dem Markt verfügbar. Sportvorstand Max Eberl liess jedoch durchsickern, dass man keinen Kontakt zum französischen Star-Trainer hatte.

Der FC Bayern München ist einer der erfolgreichsten Fussballklubs der Geschichte. Doch der sechsfache Champions-League-Sieger hat von seiner Strahlkraft eingebüsst. Seit der überraschenden Entlassung von Julian Nagelsmann im Frühjahr 2023 ist beim deutschen Rekordmeister keine Ruhe eingekehrt.

Neuzugang Thomas Tuchel vermag die Vereinsführung nicht zu überzeugen. Im Februar teilt Bayern mit, dass sich Trainer und Klub per Ende Saison trennen werden. Seither befindet man sich in München auf Trainersuche.

Wunschkandidaten bleiben ihren Farben treu

Die Ambitionen sind klar: Xabi Alonso soll beim FC Bayern München übernehmen. Die Absage folgt bald. Ende März verkündet der Spanier, dass er Trainer von Leverkusen bleibt.

Nach dem Alonso-Korb hat Bayern noch ein Ass im Ärmel: Julian Nagelsmann. Die Karte sticht nicht. Auch Nagelsmann bleibt seinem Arbeitgeber DFB und der deutschen Nationalmannschaft treu. Die Rückholaktion vom Jungtrainer ist vom Tisch.

Sportvorstand Max Eberl muss über die Bücher. In den vergangenen Tagen deutet vieles auf eine Einigung mit Ralf Rangnick hin. «Liegen wir richtig, wenn wir sagen ‹es ist alles besprochen, jetzt muss nur noch Rangnick ja oder nein sagen›?», will blue Sport Experte Marcel Reif von Eberl am Dienstagabend vor dem Champions-League-Spiel zwischen Bayern und Real wissen. «Es ist sehr viel besprochen. Es liegt sehr viel auf dem Tisch», verrät Eberl. «Jetzt müssen irgendwann dann alle Karten auf den Tisch, dann können wir es verkünden.»

Und auch mit dieser Verkündung wird es nichts. Am Donnerstagmorgen berichtet blue Sport: Rangnick sagt Bayern ab. Wenig später bestätigt der Österreichische Fussballbund, dass Rangnick Coach ihrer Nationalmannschaft bleibt.

Alonso weg, Nagelsmann weg, Rangnick weg. Wer bleibt dem FC Bayern noch übrig? Eine Übersicht:

Lucien Favre (vereinslos)

Der Westschweizer ist seit nunmehr einem Jahr ohne Arbeitgeber. Favre räumte im Januar 2023 seinen Posten beim französischen Erstligisten Nizza. Wie der «Kicker» berichtet, wird in München über ihn nachgedacht. Laut dem Bericht soll es sich bei Favre um eine mögliche Übergangslösung handeln, ehe man 2025 bei Xabi Alonso oder Jürgen Klopp anklopfen könnte.

Favre und Sportvorstand Max Eberl kennen sich bestens. Sie haben bei Borussia Mönchengladbach vier Jahre lang erfolgreich zusammengearbeitet. Eberl gilt als grosser Fan von Favres Arbeit. 

Zinédine Zidane (vereinslos)

Die Gerüchteküche um den neuen Bayern-Trainer kommt immer wieder mit neuen Gerüchen daher. Mitte April berichtet die spanische Zeitung «Mundo Deportivo», Zinédine Zidane stehe kurz vor der Unterschrift beim Bundesligisten. Bei «Sky» lässt Eberl durchsickern, dass man mit Zidane gar keine Gespräche führe.

Hansi Flick (vereinslos)

Flick gewann mit Bayern München 2020 das Triple. Er gilt – wie Favre – als gemäss dem «Kicker» als mögliche Übergangslösung.

Kommt es zu einem Wiedersehen zwischen Thomas Müller und Hansi Flick?
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Bild: imago images/Sven Simon

Martin Demichelis (River Plate)

Als aktiver Spieler bestritt Demichelis 249 Pflichtspiele für Bayern München. Während seiner Zeit in Deutschland krallte er sich viermal die Meisterschale sowie viermal den Pokal. Seit Januar 2023 ist er Trainer beim argentinischen Traditionsklub River Plate. Zuvor trainerte er den Nachwuchs des FC Bayern.

Bei «Sky» wurde Demichelis als mögliche Tuchel-Nachfolge diskutiert. Lothar Matthäus meint: «Er ist erfolgreich. Ich weiss, dass er eine gute Ansprache hat, deshalb gefällt mir der Name.» Für den Argentinier selbst kommt ein Wechsel zu Bayern München indes nicht infrage. «Die Leute, die Bayern leiten, kennen mich so gut, dass sie mich nicht anrufen würden, solange ich bei River Plate bin. Sie wissen, wie sehr ich River liebe und was ich alles getan habe, um Bayern zu verlassen und hierherzukommen», so der gelernte Innenverteidiger im März.

Martin Demichelis trainierte von 2019 bis 2022 die Jugend von Bayern München.
Martin Demichelis trainierte von 2019 bis 2022 die Jugend von Bayern München.
Bild: IMAGO/Beautiful Sports

Roberto De Zerbi (Brighton)

Der Italiener ist ein heiss umworbener Trainer. Brighton führte er in seiner ersten Saison in die Europa League. De Zerbi wurde vermehrt mit dem Trainerposten beim FC Bayern München in Verbindung gebracht.

Mitte April spricht De Zerbi beim italiensichen Sender «Bobo TV» Klartext: «Ich fühle mich wohl in England, in der Premier League und ich habe nicht die Absicht, zu gehen. Es gibt keinen Klub, der mich umstimmen kann, ich habe mich verpflichtet. Ich bin gerne bei Brighton und mag die Atmosphäre im Stadion. Ausserdem habe ich in England die Möglichkeit, meine Sprach- und Fussballkenntnisse zu verbessern.»

José Mourinho (vereinslos)

Wie die «Bild» Ende Februar berichtete, liebäugelte José Mourinho mit dem Trainerjob in München. Gemäss dem Artikel soll Mourinho bereits Deutsch lernen. In den vergangenen Wochen war es jedoch ruhig um die Personalie Mourinho. Der Portugiese hat als Trainer schon etliche Titel eingetütet und weiss, wie mit Starspielern umzugehen ist. Dennoch eckt er bei den Medien immer wieder an. Ob das im Interesse der Bayern ist?

Antonio Conte (vereinslos)

Der 54-jährige Italiener war bis im März 2023 bei Tottenham unter Vertrag. Seither ist Conte ohne Arbeitgeber. Auf dem Papier bringt er Erfahrung bei Top-Klubs mit. Er trainierte unter anderem Juventus Turin, Chelsea, Inter Mailand und die italienische Nati.

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